Seite:De Zimmerische Chronik 2 467.jpg

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geschrai, soll herzog Christof von Würtemberg bei wenig jaren alda gewesen und sovil an rath bei den kriegsverstendigen erfunden, das es im fall der nott nit zu erhalten. Also, was ainest nit zu erobern gewesen, das getrawt man

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iez nit wol zu erhalten, sie mutantur tempora et mores. Zudem so sein auch vil heuser nit gewinlich, wie die grosen lender und braiten dörfer. Und hat diß schloß gleichwol, wie ich bericht, ein grose burghuet und underhaltung järlich gepraucht, welcher beschwerdt dem fürstenthumb damit

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abgeholfen. Es hat der Eisenbart drei söne verlassen, die haben in dienst deren von Bubenhofen weiter nit bleiben, sonder an ander orten sich nidergelassen. Der eltest ist in windische landt kommen, daselbst er ain edle und reiche witfrawen verheirat und kinder verlassen. Der ander son

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ist zu Riedlingen gestorben; der dritt, wo der hinkomen, ist mir nit wissendt. Solche hendel haben die von Bubenhofen domals gehapt; wa dann solche oder dergleichen ungereimpte sachen in aim geschlecht fürfallen, ist es ain gewiss zaichen, das ain geschlecht zu grundt geet oder doch

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am nechsten darbei, dann es sein die vorbotten.


Wie sich allerlai sachen zue Hainstetten, Guetenstain und an andern orten in der herrschaft Mösskirch begeben, sampt etlichen lecherlichen pfaffenhandlungen.

Nach solchem allem hat Wolf von Bubenhofen schloß

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und dorf Geisingen, sampt Dotenhausen und alle seine andere ligende güetere, die er in derselbigen landsart gehapt, Hannsen von Stotzingen umb ain doten pfenning, wie man sprücht, zu kaufen geben, welcher Hanns von Stotzingen solliche güetere in ain so hochen ufgang und werde gebracht,

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das die hernach bei meinen zeiten ob die achtzig tausendt guldin hauptguets sein geachtet worden. In sollichem verkaufen ist Wolf von Bubenhofen so liederlich und unsorgsam gewesen, das er ohne allen bedacht Hannsen von Stotzingen nit allain die brief, so zu den verkauften güetern

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dienstlich und gehörig, sonder auch alle die überigen brief, daran sonst dem stammen Bubenhofen nit ain wenigs gelegen, im gewelb zu Geisingen verlassen. Er hat bei seiner ersten ehefrawen, die herr Dieterich Spetten, ritters, schwester gewesen, nur ain sone bekommen, der hat Jörg ge-


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 467. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_467.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)