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[1509] Das aber das wetter vom himel sollichs vermöge, das beschaint sich wol an dem, wie es vor jaren uf Daxpurg in sollichem fal zugangen. Do waren grave Emmich von Leiningen und seine söne ains mals bei ainandern;

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wie sie aber ob tisch sasen, schlecht das wetter unversehenlich zu inen in das gemach. Es gieng der straich so stark an, sampt dem dunst, der sie gar nahe het ersteckt, das der ain hie, der ander dort lage, und warden ains tails under inen [1510] übel getroffen, gleichwol niemands starb.

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Aber grave Engelhart dem behenget das wetter den ainen schenkel oder huffen, das er alle tage seines lebens hernach hank, iedoch verquantet ers so gut, als möglich, und macht vorn frembden leuten ain besslin darauf, das menigclich sein lachen mußt. *

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Wie herr Wilhalm Wernher das schloß Urslingen und den Ramstain an sich erkauft hat, auch von mancherlai handlungen, die im derzeit zu Speir am cammergericht sein begegnet.

Der alt Conradt vom Stain verließ zwen sön, Wolf

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Schweningern und Wolf Sigmundten, und deren iedem ain guete edelmansnarung, sambt iedem ain schloß. Aber es mogt sie beharrlich nit fürtragen, dann es wardt den merertail zu Oberndorf im frawencloster und sonst mit ippigen, unnutzen leuten verschwendt und verthon, das sie

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Epfendorf, nachgends Schenkenberg angreifen muesten. Das verkauften sie denen von Rotweil umb ain todten pfennig, wie man sagt. Hernach mueste das burgstall Urslingen, das sie hetten abgeen lassen, auch daran. Das verkauft Wolf Sigmundt vom Stain mit seiner zugehörde herr Wilhelm

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Wernhern freiherren zu Zimbern umb 1200 guldin; beschach zu Rotweil montag nach Bartholomei anno 1533 durch underhandlung herr Conrade Mockens. Dieweil es aber manlehen vom fürstenthumb Würtemberg, hat er sollichs zu lehen von der österreichischen regierung in ermeltem jar

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den 13 Decembris zu Stutgarten empfahen lassen durch ein lehenträger vom adel. Diß lehen were im gleichwol nit zugestanden, sonder herr Conrade Mock und andere hetten das selbs an sich gezogen, woverr inen die regierung zu Stutgarten het leihen wellen. Solch lehen war von baiden


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_109.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)