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putata uf studia der jungen edelleut zu verwenden, das im ganz beschwerlichen gewesen, dann im diese prelatur sonst ob den tausent guldin het megen ertragen, da im dergestalt wol der halbthail ist defalciert und entzogen worden.

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Aber hat er das ein wellen einnemen, so hat er das ander müesen hingeen. Er ist bei diesem herzogen in einem besondern vertrawen gewest und also, da der herzog und seins herren vatters brueder, grave Jörg von Würtemberg, von wegen irer thailung und erbschaften in etwas irrung

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oder missverstandt gestanden, do hat er zwischen inen ganz geflissenlichen gehandlet, und ist auch nit die wenigist ursach gewesen, das ein vertrag zwischen inen ist ervolgt, dann sie ine baide zu der handlung erfordert und beschriben gehapt.

Wie grave Johann Wernher von Zimbern Oberndorf
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widerumb bekommen, auch von seinen spennigen sachen zu Oberndorf, und wie es der truchseßin von Walpurg, witib, ergangen etc.

Hieoben in capiteln ist längest gehört worden, wie graf Gotfridt Wernher, nachdem er graf Johan Christoffen, seins

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brueders, graf Johann Wernhers, son, etliche jar erzogen, desselbigen brueder, graf Gotfriden Christofeln, hernach gleichfals etliche jar in studio zu Freiburg und nachgends in Frankreich erhalten. So ist nun zu wissen, als graf Froben Christof user Frankreich zu landt komen und sich

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befonden, das sein herr vater und er nit eins bliben oder zusamen füegen, do hat graf Gotfridt Wernher abermals ein dautsch getroffen und diesen graf Frobenium darfür zu sich gezogen. Das hat sein brueder mit willen gethon, es sein auch die jungen herren der sach wol zu friden gewesen.

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Und hat dieser jung grave hernach ein grosen vorteil gehapt bei diesem grave Gotfriden Wernhern, seinem vettern, das er ine mit weib und kindern erhalten, wie man gemainlich sprücht und auch war ist, das keinem nimmer baß seie, dann so er das messer nur uf den disch lege und der würt

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schon bezalt seie. Iedoch [851] was molestias er darneben haben, auch rede über oren mueßt[1] geen lasen, darvon were gewisslichen ein eigens capitel zu schreiben, das hernach von etlichen der freundtschaft, wie er nach absterben des


  1. mueßt] hs. mueß.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 391. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_391.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)