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eilends gefragt, wie das heiß. Hat man ime gesagt »Bennfeldt«, darauf er gesprochen: »Bene valet pro nobis«, darmit uf den namen alludirt. Von des angrifs wegen hat im der pfalzgraf, als eim betrüeber des gemeinen landfridens und

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des concilii, Ortenburg sampt der ganzen Ortnaw, auch andere güetere mehr ingenommen, deren die grafen noch in mangel steen. Über etliche jar hernach ist den gueten grafen aber ein feder entzogen worden im bairischen krieg. Als die Pfalz der vile irer feinden nit widerstandt thon, do

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haben sich diese graven, als der Pfalz lehenleut, abermals leiden müesen, und hat inen Würtemberg die güeter uf dem Crechgew ingenomen, wiewol sie die hernach nit ohne beschwerden widerumb zu handen gebracht. Dergleichen hat inen Würtemberg das mechtig closter Herrenalb, das von

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iren voreltern gestift und mit grosen güetern begapt worden, und anders auch entzogen. In somma, man nimpt inen, was man kan und ist inen ungnedig darzu. Wie ich bericht, soll dieselbig ungnad mertails daher kommen, das grave Wilhelm von Eberstain anno 1530 uf dem grosen [892]

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reichstag zu Augspurg, als kaiser Carle seinem brueder, könig Ferdinando, die reichslehen verlihen, den würtenbergischen fanen soll gefiert haben. Das hat im herzog Ulrich nit wellen vergessen, auch seine nachkommen derhalben über das erlich geschlecht verhetzt und verbittert,

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verhoffenlich, es werde sich bei den jungen wider abessen.

Wie die eberstainische haimfierung zue Mösskirch ergangen und von andern sachen, die sich darbei begeben haben.

Es ist zu wissen, das inerhalb sechs monaten nach der

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hochzeit zu Eberstain die haimfierung zu Mösskirch gewesen; das macht, das die grefin so baldt war schwanger worden und man besorgen muest, wover die haimfierung lenger verzogen, das es hernach in gueter zeit nit mer sein mechte. Zu dem war es ain beschwerlich ding, das der jung herr

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so oft über den rauchen Schwarzwaldt, über den Grund für Altenstaig oder aber über den Schramberg vor Dornstetten hinauß mit höchster ungelegenhait und gefahr raisen muest. Also verglichen sich die alten schweher der haimfierung zu allen tailn und ward die selbig angesehen in der wochen


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 456. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_456.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)