Seite:De Zimmerische Chronik 4 043.jpg

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Die andern widersprachens. Damit machten sie den Gumpenberger also gumpen, das er uf herrin sas, sich zum obristen verfüegt und deren spaireden sich ufs höchst beclagt, bittend, darfor zu sein. Der obrist sprach, es were im laidt,

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es were aber ain gesamlets, ungeschickts volk, das sich nit ziehen oder maistern ließ, er solt im aber die schuldigen ernennen, so welt er sie darumb strafen. Die kunte er, Gumpenberger, aber nit wol anzaigen; damit schied er widerumb ab. Wie die knecht vernammen, das er sie bei

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irem obresten verclagt, do facht sie erst an, leuter zu schreien und den pfaffen zu plagen. Er het kain ruhe vor inen. Also wardt ime geraten, er solt den knechten ein fueder wein vereren, so würde er iren abkommen. Das beschahe, do ließen sie hinfüro in zu friden, das haus fiel gleich, oder nit.

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Also steht das haus noch, zu gleich wie das haus zu Eschingen, allain mit dem underscheidt, das ein ist bedeckt und bewonet, das ander ohne ein huet et in dies minatur ruinam, und da es felt, so helf Got seiner lieben seelen!

Wie der jung grave Wilhelm von Zimbern geborn, auch
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von dem sterbendt zu Rordorf und von andern sachen, in der herrschaft Mösskirch und sonst verloffen.

Es hat graf Frobin Christof sein gemahl, die grefin von Eberstain, fünf jar gehapt und darzwischen drei döchtern nach ainandern bekommen, das ime kain sone nie geporn

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worden, wiewol sein fraw muetter sich mermals hören ließ, sie wist, er würde zwen söne bekommen, dann sie vertrawte Gott und umb den het sie es erworben; wiewol sie die frewdt nit erlebt, das der sone bei irem leben were geboren, sonder sie ist etlich monat darvor mit todt abgangen. Grave

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Gottfridt Wernher war es ein grose beschwerdt, dann er ie vermainen wolt, es were auß mit dem geschlecht und würdt kain son mehr nacherkommen, derhalben er auch [1027] nit dester bösser haus hielte, und wolt keim künftigen dochterman sparen. Iedoch wardt bei den arzeten und bei

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personnen, so uf solche sachen sich was versteen solten, vil raths gepflegen. Das ein rieth das, ein anders jenigs, und gemanet mich vast an des römischen künigs Ferdinandi handlung. Derselbig hat sein gemahl, die künigin von Ungarn, auch etliche jar gehapt, das sie im


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_043.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)