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Pamphilus Gengenbach: Der Bundtschu

Ain vorrede yn Bundtschu.
So ich betracht yetzund die welt
fynd ich ain ding dz mir mißfelt:
Das ist die groß vngehorsamkait
Die in der welt ist weit vnd brait
Nyemands me wil gehorsam sein
Ain yeder macht noch geduncken hyn
Kain oberkait sech man me an
Darumb es müß so übel gan
Als wir hören von tag zü tag
Das ist worlich ain grosse clag
So vil zwitracht als yetzund ist
Vnd sich erhebt zů aller frist
Was grossen
übels
vngehorsamkait
bringt.
Bey Fürsten herren nit allain
Sunder in Stetten ist gemain
die burger seind wider den Ratt
Des mancher kumpt in grosse natt
Verlürt seia lein / eer vnd gůt
Vngehorsamkait thet nie kain gůt
Wa es sych wůrtzelt in ainer stat
Der pollicy gar bald ab gat
Des gleich die Pauren auff dem Land
Wan yetz vngehorsam sein allsand
Sye fiengen ee ain Bundtschu ann
Ob sie das weren vnderthan
Nyemands me halten wil sein stat
Der pauwer dem edelman gleich gatt
Vnd wirt die pryesterschafft veracht
Ain yeder nun yetzund betracht
Wye er den anderen vndertruck
All billichait schlecht man zů ruck
Ain yeder her wer geren selber her
Der priesterschafft büet man kain eer
Die doch von got so hoch ist gabt
Als on manchem ortt geschrieben statt
Kain stat so hoch ich yetzund findt
All sandt sie vnderworffen seindt
Der pryesterschafft solt nemen acht
Got hat sie geordnet vnd gemacht.

Empfohlene Zitierweise:
Pamphilus Gengenbach: Der Bundtschu. , Augsburg 1514, Seite 2. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Bundtschu_2.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)