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Pamphilus Gengenbach: Der Bundtschu

vnd gült so ir hauptgut haben eingenomen abthůn vnd fürter hyn nit me verzinßen

Zů dem fierden wellen sie machen dz ain yeder pryester nur ain pfründ sol haben

Zů dem fünfften wellen sie den zinß vnd gült der klöster so sie zů überflüß haben zů iren handen nemen da mit sie vnd ire kindt dester baß auß kumen mögen

Zů dem sechsten wellen die das niemand den andern solch recht erfordren dan vor seinem richter da er gesessen ist

Zů dem sybenden das alle ladbryeff / manbrieff / banbrieff / fürter hin nitt mer söllen angenomen werden

Zů dem achten dz / das Rotweilisch gerichtt[1] kain krafft mer sol haben

Zů dem neünden all die mit inen dran sein wellen sye bey den iren lassen

Zů dem zehenden welcher sich wyder ir fürnemen setzt wellen sye zů todt schlagen / die artickel vnd etlich mer hye auff das kürtzest gesatzt haben sye ain ander auff der hartmatten für gehalten / auch da fänrich vnd hauptleüt gemacht / vnd ist ob gemelt Jost fritz der hauptsacher hauptman worden vnd jacob hauser fänrich / wie wol er sich des widert angesehen seiner armut vnd es auch nye gebraucht het / auff das jm jost fritz antwort / wan ir fürnemen ain für gang het wurd er wol beklaid werden Als er sich nůn des ergab leten sye an ain stür vnder inen zů dem fenlin / ratschlagent auch weiter von dem wortzaichen so ainer zů dem andern kem / vnd was das dz wortzaichen Gûter gesel was ist dein wesen / der arman mag mime genesen Doch ward nütt entlich von disem wortzaichen beschlossen / In dysen dingen gieng jost fritz und das alt’ vögtlein von lehen gen Freiburg vnd kamen zů aim’ moler vnd gaben jm das fenlein an zemachen / also das an dem fenlein solt sein ain crucifix vnser fraw vnd sant Johan / vnd das zaichen des bäpst / vnd kaisers vnd ain pawer vnd ain paürin mit ainem bundschů mit guldnen riemen Als nun der moler hort von dem bundschu erschrack er vnd forcht es gieng nit recht zů wolt nüt mitt in beschlyssen / sunder hyß her wider kumen / vnnd bracht das weiter / was aber Jost fritzen bedaucht er macht sych dar von byß gen helbrun da kam er zů aim moler sagt im auch des gleich von dem paner / antwort im der moler / ich hab alwegen gehört es sol ain bundschu auffstan / zu den Jost fritz nit also ich hab das verhaisen in krieges leüffen / vnd wil es bringen vnser frawen gen ach / bin ains schumachers sun / darumb ich wil ain bundschu darin haben / also ward der moler über red vnd macht ym das fenlein

In diesen dingen begab sich zů Biengen jm dem preyßgöw drey dreschen in ainer schwer fůr welche ain biderman kam fragende nach dem pauren des hauses dem antwort ainer vnd zaigt jm wo er fünd Der ander dräscher ward zornig sprach / wie darfest du jm zaigen / waist nit ob er in gutem oder bösem fragt des im der biederman antwortt er fragte ynn kainem bösen / also gieng er hyn

weg / diesen zwen dräscher wörtleten so lang mit ain ander vnd biß dz der so den pauren gezaigt hat den andern zů tod schlůg macht sich von dannen


  1. Gericht zu Rottweil
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Pamphilus Gengenbach: Der Bundtschu. , Augsburg 1514, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Bundtschu_5.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)