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nicht Meisterin werden über seine ganze Seele. Darin schaltet noch ein Rebell: der Schmerz um den Bruder, ein Schmerz, den ich störrisch, kapriziös nennen möchte, und der alle meine Pläne verwirrt.“

„Nach dem, wovon ich vorigen Herbst Augenzeuge war, ist mir derselbe in seiner Dauer nicht unbegreiflich.“

„Aber unnatürlich ist er doch! – Sie haben seinen Bruder nicht gekannt?“

„Nein.“

„Oh, es giebt nichts Unähnlicheres von Gemüthern, als diese Brüder waren. Heinrich, fast zehn Jahre älter, wohlgestaltet, unterrichtet, verständig, aber kalt, trocken, untheilnehmend – mit einem Worte eine Kaufmanns-Seele, wie“ –

Empfohlene Zitierweise:
Adolph Müllner: Der Kaliber. Carl Focke, Leipzig 1829, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Kaliber0081.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)