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erreichen, bleibt ganz analog auch ein rein-militairischer: die Anwendung der Gewalt. Es braucht darum keine: „rohe“ Gewalt zu sein; aber die ruhige bestimmte Erklärung: jedem Widerstreben erforderlichenfalls mit den äußersten Mitteln entgegen zu treten, und – im Nothfall – die wirkliche Ergreifung dieser äußersten Mittel werden gewiß zum Ziele führen. Um einen erhaltenen Auftrag auszuführen, scheue man keine Verantwortung! und lasse, wenn sonst nichts übrig bleibt, es nur ja auch nicht etwa bei leeren Drohungen bewenden!

Wenn dies die Grundzüge des Verhaltens im Allgemeinen sind, so mögen hier noch einige aus der Erfahrung abstrahirte specielle Verhaltungsregeln folgen.

Ist mit einer Eisenbahn ein elektrischer Telegraph verbunden, so setze man, insofern derselbe nicht von Staatsbeamten geleitet wird, die Benutzung desselben unter militärische Aufsicht.

Bei der Beförderung eines Truppenzuges von dringlicher Wichtigkeit nach einer insurgirten Gegend lasse man einen zu ungefähr derselben Zeit abgehenden gewöhnlichen Personen-Zug nicht vor, sondern erst nach dem Truppen-Zuge abgehen. Man bestehe darauf, daß eine Quantität Reserve-Schienen und einige mit der Herstellung derselben vertraute Arbeiter mitgenommen werden; auf Zwischenstationen wird das Vorhandensein von Schienen leicht abgeläugnet!

Bei dem Lokomotivführer werde ein entschlossener Offizier mit einigen Unteroffizieren mit geladenen Gewehren postirt und jener auf jeder Station erinnert, daß er für gehörigen Vorrath an Wasser und Heizmaterial zu sorgen, so wie sich von dem brauchbaren Zustande der Maschine zu überzeugen habe, indem er für jeden aus Verabsäumung eines dieser Erfordernisse entstehenden Aufenthalt persönlich verantwortlich gemacht werde.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Waldersee: Der Kampf in Dresden im Mai 1849. E. S. Mittler und Sohn, Berlin 1849, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Kampf_in_Dresden_im_Mai_1849.pdf/157&oldid=- (Version vom 31.7.2018)