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keines Bleibens: es rückte eiligst nach Baden und nahm dort wiederum rühmlichen Antheil an der Unterdrückung der Empörung und der Anarchie.

Ebenfalls am 11ten Mai Mittags wurde auf Befehl des General-Lieutenants v. Holleben die 2te und 3te Kompagnie des Kaiser Alexander Grenadier-Regiments nach Riesa und Röderau zur Sicherung der dortigen Bahnhöfe geschickt. Am folgenden Tage rückte, während der 2ten Kompagnie jener erste Auftrag allein anheim fiel, die 3te Kompagnie nach Waldheim, wo unruhige Bewegungen zur Befreiung der dortigen Zuchthaus-Gefangenen befürchtet wurden, welche bei Ankunft der Kompagnie jedoch nicht auszubrechen wagten.

Am 16ten Mai kehrte auf Anordnung des Preußischen Kriegsministeriums das 1ste Bataillon des Kaiser Alexander Grenadier-Regiments auf der Eisenbahn nach Berlin zurück, indem die aus Dresden zurückkehrenden beiden Kompagnien in Röderau die beiden detachirten Kompagnien, auch die aus Waldheim dahin zurückgekehrte, aufnahmen. Das Bataillon wurde in Berlin von dem größten Theile der Bevölkerung mit Jubel und Ehrenbezeugungen empfangen, denen nur einige vereinzelte Insulten durch Mitglieder der untersten Volksklassen beigemischt waren.

Das Füsilier-Bataillon, so wie der mittlerweile zum Obersten beförderte Regiments-Kommandeur, blieben in Dresden zurück. Das Bataillon versah gemeinschaftlich mit den successive durch und nach Dresden rückenden Truppen der Division Holleben und der Brigade Hobe, so wie gemeinschaftlich mit den die Besatzung Dresdens bildenden Sächsischen Truppen, den Sicherheitsdienst, der in einzelnen Perioden die Kräfte der Mannschaften ziemlich bedeutend in Anspruch nahm. Auch nahm das Bataillon Antheil an der Ueberwachung der Umgegend, welche, besonders behufs der Durchführung der angeordneten

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Friedrich von Waldersee: Der Kampf in Dresden im Mai 1849. E. S. Mittler und Sohn, Berlin 1849, Seite 229. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Kampf_in_Dresden_im_Mai_1849.pdf/242&oldid=- (Version vom 31.7.2018)