Seite:Der Kampf in Dresden im Mai 1849.pdf/82

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Presse, wie der neuen revolutionären Machthaber, welche sogar mit Gewalt-Maßregeln gegen die Säumungen drohte, war von jetzt ab der größte Theil der Kommunalgarde trotz alles Generalmarschschlagens und alles Stürmens nicht mehr aus den Häusern zu bringen. Auch von den eintreffenden Kommunalgarden mancher Provinzialstädte, welche in dem Glauben herbeigeeilt waren, es bedürfe nur einer großartigen bewaffneten Demonstration, um der Reichsverfassung, von der sie nun einmal das Heil Deutschlands erwarteten, Anerkennung zu verschaffen, – auch von diesen kehrten Viele in ihre Heimath zurück, als sie aus Tzschirners Erhebung an die Spitze der Bewegung die eigentliche Bedeutung derselben und die Gewißheit ernstlichen Kampfes erkannten.

Schon ehe die Wahl der neuen Regierung beendigt gewesen war, hatte der Kommandant der Bürgerwehr, Oberstlieutenant Heinze sich in Begleitung zweier Stadträthe, eines Stadtverordneten und eines Trompeters als Unterhändler erst nach dem Schlosse, dann nach der Neustadt in das Blockhaus begeben und hier mit dem Gouverneur, Generalmajor v. Schulz eine Art von Konvention abgeschlossen, wonach bis 4 Uhr Nachmittags eine Waffenruhe eintreten und während derselben folgende beiderseitige Stellungen inne gehalten werden sollten.

Der Schloßplatz bis zum Georgenthore und die Verbindung von dort bis zum Zeughause wurde neutral erklärt. Die auf dem Theaterplatz aufgestellte Reiterei, so wie die an und auf der Brücke placirten Geschütze wurden in die Kasernen der Neustadt zurückgezogen. Schloß und Zeughaus sollten durch die Truppen besetzt bleiben.

Wenn auch zur Rechtfertigung dieses Uebereinkommens von Seiten der betreffenden Militair-Behörde der dadurch erlangte Zeitgewinn, die militairische Unhaltbarkeit des Theaterplatzes (der allerdings von dem durch die

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Waldersee: Der Kampf in Dresden im Mai 1849. E. S. Mittler und Sohn, Berlin 1849, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Kampf_in_Dresden_im_Mai_1849.pdf/82&oldid=- (Version vom 31.7.2018)