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Dr. Heinrich Imbecillus: Der Prosector in der Westentasche

Dabei soll das Guirlandenschneiden
Durch flottes Ziehen man vermeiden.
Mit Fug und Recht in Staunen setzt,
Wer nirgendswo den Darm verletzt.
Oft wird um Unterbindungsfäden
Dabei per Telegramm gebeten,
Die auch, darauf schon eindressiert,
Der Diener schleunigst präsentiert.
Gieng’s bis zum Duodenum prächtig,
Bleibt doch der Zweifel billig mächtig,
Ob nicht bis an des Rectums[1] Tiefen
Noch ein’ge Löcher unterliefen!
Denn wahrlich, eh’ man sich’s versah,
Ist irgendwo ein solches da,
Durch das, als wär’s für ihn gerichtet,
Sich gleich ein Ascaride[2] flüchtet.
Doch endlich kommt man das End’;
Am Rectum wird nun auch durchtrennt.

Der Darm wird jetzt bei Seit’ gelegt,
Denn seine Stunde noch nicht schlägt,
Fein hübsch gesondert jedes Ende,
Sonst schaue einer, wie er’s fände!

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Rektum: Der Enddarm
  2. Ascaris lumbricoides: Der Spulwurm
Empfohlene Zitierweise:
Dr. Heinrich Imbecillus: Der Prosector in der Westentasche. W. Heinrich, Strassburg i. E. 1894, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Prosector_in_der_Westentasche_-_Seite_37.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)