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ADAM (für sich).
Verflucht!

WALTER.
 Macht fort. Doch nichts zum Imbiß, bitt ich,
Als ein Stück trocknen Brodes nur, und Salz.

ADAM (für sich).
Zwei Augenblicke mit der Dirn’ allein –
     (laut).
Ach, trocknes Brod! Was! Salz! Geht doch.

WALTER.
 Gewiß.

|105| ADAM.
Ei, ein Stück Käs’ aus Limburg – mindstens Käse –
Macht erst geschickt die Zunge, Wein, zu schmekken.

WALTER.
Gut. Ein Stück Käse denn, doch weiter nichts.

ADAM.
So geh. Und weiß, von Damast, aufgedeckt.
Schlecht alles zwar, doch recht.
     (Die Magd ab).
 Das ist der Vortheil
Von uns verrufnen hagestolzen Leuten,
Daß wir, was Andre knapp und kummervoll,
Mit Weib und Kindern täglich theilen müssen,
Mit einem Freunde zur gelegnen Stunde,

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich von Kleist: Der zerbrochne Krug. Berlin: Realschulbuchhandlung Reimer, 1811, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_zerbrochene_Krug_(Kleist)_112.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)