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LICHT.
 Gewissermaßen, ja.

WALTER.
Fürwahr, ich weiß nicht –

LICHT.
 Bitte ganz submiß,
Die Frau in dem Berichte nicht zu stören.
Daß es der Teufel war, behaupt’ ich nicht;
Jedoch mit Pferdefuß, und kahler Glatze
Und hinten Dampf, wenn ich nicht sehr mich irre,
Hat’s seine völl’ge Richtigkeit! – Fahrt fort!

FRAU BRIGITTE.
Da ich nun mit Erstaunen heut vernehme,
Was bei Frau Marthe Rull geschehn, und ich
Den Krugzertrümmrer auszuspioniren,
Der mir zu Nacht begegnet am Spalier,
Den Platz, wo er gesprungen, untersuche,
Find ich im Schnee, ihr Herrn, euch eine Spur –
Was find ich euch für eine Spur im Schnee?
Rechts fein und scharf und nett gekantet immer,
Ein ordentlicher Menschenfuß,
|125| Und links unförmig grobhin eingetölpelt
Ein ungeheurer klotz’ger Pferdefuß.

WALTER. (ärgerlich).
Geschwätz, wahnsinniges, verdammenswürd’ges –!

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich von Kleist: Der zerbrochne Krug. Berlin: Realschulbuchhandlung Reimer, 1811, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_zerbrochene_Krug_(Kleist)_133.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)