Seite:Der zerbrochene Krug (Kleist) 153.jpg

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Ich wär’ so eifersüchtig just, als jetzt!
     (sie küssen sich).

VEIT.
Das sag’ ich auch! Küßt und versöhnt und liebt euch;
Und Pfingsten, wenn ihr wollt, mag Hochzeit sein!

LICHT (am Fenster).
Seht, wie der Richter Adam, bitt’ ich euch,
Berg auf, Berg ab, als flöh er Rad und Galgen,
Das aufgepflügte Winterfeld durchstampft!

WALTER.
Was? Ist das Richter Adam?

LICHT.
 Allerdings!

|143| MEHRERE.
Jetzt kommt er auf die Straße. Seht! seht!
Wie die Perücke ihm den Rücken peitscht!

WALTER.
Geschwind, Herr Schreiber, fort! Holt ihn zurück!
Daß er nicht Uebel rettend ärger mache.
Von seinem Amt zwar ist er suspendirt,
Und euch bestell’ ich, bis auf weitere
Verfügung, hier im Ort es zu verwalten;
Doch sind die Cassen richtig, wie ich hoffe,
Zur Desertion ihn zwingen will ich nicht.
Fort! Thut mir den Gefallen, holt ihn wieder!


Empfohlene Zitierweise:
Heinrich von Kleist: Der zerbrochne Krug. Berlin: Realschulbuchhandlung Reimer, 1811, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_zerbrochene_Krug_(Kleist)_153.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)