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verschiedene: Die Gartenlaube (1856)

Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth.

Schade daß dieser außerordentlich, ja einzig begabte Mann so viel Orientalisches im Geiste hatte, so daß er mich immer an altpersische Dichter wie Hafis und Firdusi erinnert! Er, dessen seelisches Leben gleichsam der Grundtypus des deutschen Gemüths ist, konnte nicht die ächt deutsche, dem deutschen Volksgeiste allein angemessene Form finden, und das allein ist der Grund, weshalb er nicht in allen Herzen seines Volkes lebt, nicht Aller deutscher Seelen kostbarstes Eigenthum ist, dessen keiner würdiger ist als er, ja daß sogar viele sogenannte Gebildete vor seinen poetischen Schöpfungen zurückschrecken und der erhabenste und tiefste deutsche Dichter ihnen stets fremd bleibt.

Sie wissen, lieber Freund, daß unser gemeinschaftlicher Freund Theobald, mein treuer und theurer Reisegefährte, so ganz und gar ein Mann der Gegenwart und der Zukunft ist, daß er vor lauter heißem und heiligem Interesse an Kunst und Industrie, Handel und Gewerbe, an den praktischen das Volkswohl fördernden Naturwissenschaften

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verschiedene: Die Gartenlaube (1856). Ernst Keil, Leipzig 1856, Seite 369. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1856)_369.jpg&oldid=- (Version vom 12.7.2021)