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Verschiedene: Die Gartenlaube (1870)

dazu, an Graf Ulrich Maurach den Maßstab einer recht strengen und hartherzigen Beurtheilung zu legen. – Sie seufzte tief auf – dann wie sich aufraffend, schob sie die Arbeit, welche sie sich vorgenommen, näher und sagte: „So könnten wir uns denn diese Auszüge mit aller wünschenswerthen Muße anfertigen.“

„Und ich hätte Muße, einen wahren Schatz kostbarer und seltener Werke auszubeuten, die ich oben in der Bibliothek fand,“ bemerkte der Vicomte und erhob sich, um zu diesem Schatze zurückzukehren.

(Fortsetzung folgt.)




Wild-, Wald- und Waidmannsbilder.
Von Guido Hammer.
Nr. 31. Ein Waldkleeblättchen.


Ein Kleeblatt im Walde.
Nach der Natur gezeichnet von Guido Hammer.


Der Juni, in Bezug auf die Jagd ein recht eigentlicher Brachmonat, bietet dem Waidmann, ist er eben nicht blos ein herzloser Todtschießer, dennoch manchen Hochgenuß dar. Ist’s doch die Zeit, wann das Rothwild – hier im Gegensatz zu dem Schwarzwild, also im weitesten Sinne genommen und demnach Reh- und Damwild mit inbegriffen – Mutterfreuden erlebt und dadurch dem beobachtenden Jäger bei Betrachtung des daraus hervorgegangenen engeren Familienlebens die mannigfaltigsten und lieblichsten Bilder bietet. Wenn in dieser Beziehung speciell das Edelwild, seines Namens auch hierin würdig, bei sorglichster Zärtlichkeit und unbefangenem Frohsinn zwischen Mutter und Kind – selten giebt’s bei dieser Gattung mehr als einen Sprößling, zugleich – ein immerhin gewisses ernstes Gebahren bewahrt, so macht sich beim Reh, dem harmlos sanften, vertraulichen und doch so schüchternen,

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1870). Leipzig: Ernst Keil, 1870, Seite 453. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1870)_453.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)