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verschiedene: Die Gartenlaube (1885)

den leisen Schritt der Nahenden im Vorzimmer. Dabei ist aber die Charakteristik der verschiedenen Frauen, wie ihrer flamändischen Abstammung so vortrefflich, daß man jeder einzelnen vom Gesicht ablesen zu können meint, was sie in dieses Asyl getrieben, wo sie ein stilles Glück gefunden, das ihr draußen in der Welt versagt geblieben.

Diese Klosteratmosphäre ist denn auch geradezu unübertrefflich gegeben, und wenn sich Klaus Meyer’s Bild offenbar an die alten Niederländer, so an Pieter de Hooghe’s ähnliche Darstellungen anlehnt, so unterscheidet es sich doch dadurch durchaus von ihnen, daß es viel tiefer in die Darstellung des Seelenlebens eingeht und dabei doch nicht eine Spur modern krankhafter Sentimentalität zeigt. Dadurch erklärt sich auch der große Erfolg des Bildes, welches erst in München, dann das Jahr darauf in Berlin dem Maler Auszeichnungen errang, wie sie nur den Besten gegeben werden. Fr. P.     


Hermann Fürst von Pückler-Muskau, seit dessen Geburt am 30. Oktober d. J. hundert Jahre verflossen sind, war seiner Zeit eine vielgenannte Persönlichkeit. Manche seiner graziös geschriebenen und von scharfer Beobachtung zeugenden Reisewerke interessiren auch heute noch; ganz hervorragende und nachhaltige Verdienste erwarb er sich aber namentlich um die Gartenbaukunst. Seine berühmten Park- und Gartenanlagen in Muskau und Branitz, sowie die ebenfalls von ihm geleiteten Anlagen des Schlosses Babelsberg, müssen als wahre Muster bezeichnet werden. Die „Gartenlaube“ brachte mehrfach eingehende Artikel über den Fürsten und seine Schöpfungen, so u. A. 1871 im Anschluß an seinen am 4. Februar desselben Jahres erfolgten Tod über einen Besuch auf seiner Besitzung Branitz und eine längere Unterredung mit ihm, im folgenden Jahre dann den interessanten Briefwechsel zwischen dem Fürsten und E. Marlitt und endlich 1874 eine Schilderung seiner letzten Lebenstage.–th.     


Allerlei Kurzweil.

Kryptogram: „Kreuzstichstickerei“.


Auflösung des Bilder-Räthsels in Nr. 43. Wenn man die unter den Runenschriftzeichen befindlichen Buchstaben in jener Reihenfolge aneinanderreiht, wie sie die Anzabi der einzelnen Theile anzeigt, aus welchen jedes Runenzeichen zusammengesezt ist, so erhält man das Wort: „Brahma.“


Kleiner Briefkasten.

K. T. in Leipzig. Ihre Geldsendung von 100 Mark für die Hinterbliebenen der Mannschaft der Augusta“ haben wir an die Sammelstelle der Expedition des „Leipziger Tageblattes“ abgeliefert. Hauptsammelstelle ist die Präsidialkasse des Königlichen Polizeipräsidiums, Berlin C, Molkenmarkt 1, welcher alle Beiträge am besten direkt übermittelt worden.


Inhalt: Herbsttage. Gedicht von Victor Blüthgen. Mit Illustration. S. 733. – Edelweißkönig. Eine Hochlandsgeschichte. Von Ludwig Ganghofer (Fortsetzung). S. 734. – Moderne Wandlungen und Neubildungen. Von Fr. Helbig. I. S. 741. – Ein wunderlicher Heiliger. Novelle von Hans Hopfen (Fortsetzung). S. 743. – Offene Briefe an Henry M. Stanley. Von Dr. Pechuël-Loesche. III. S. 748. – Wolfsjagden. S. 750. Mit Illustration S. 736 und 737. Der Regent des Herzogthums Braunschweig. Von Siegfried. Mit Portrait. S. 751. – Blätter und Blüthen: Martin Greif’s Gedichte. Von Dr. Karl Siegen. S. 751. – Beguinenkloster in Brügge. S. 751. Mit Illustration S. 745. – Hermann Fürst von Pückler-Muskau. – Allerlei Kurzweil: Kryptogramm: „Kreuzstichstickerei“. – Auflösung des Bilder-Räthsels in Nr. 43. – Kleiner Briefkasten. S. 752.



Empfehlenswerthe Bücher für das deutsche Haus.

Der Jugendgarten.

Eine Festgabe für die deutsche Jugend (von 9–15 Jahren).
Gegründet von
Ottilie Wildermuth.
Mit zahlreichen farbigen und Tondruckbildern.
Preis elegant kartonnirt Mk. 6. –., in glänzendem Prachtband mit Rücken- und Deckelvergoldung Mk. 6. 75.
Jedes Jahr erscheint ein neuer Band in gleicher Ausstattung.

Der „Jugendgarten“ hat sich rasch allerorten eingebürgert und darf mit Recht als eines der beliebtesten Festgeschenke für die Jugend bezeichnet werden. Sein Jnhalt, bestehend aus anziehenden Erzählungen, Biographien, Schilderungen aus der Länder- und Völkerkunde, Gedichten, Räthseln, belehrenden Aufsätzen aus den verschiedensten Gebieten, gewährt den Kindern eines Hauses die vielfältigste Anregung und Unterhaltung und kann deßhalb als ein wahrer Hausschatz für jede Familie bezeichnet werden.

Der neueste Band enthält: Als die Schweden kamen. Erzählung von Victor Blüthgen. – Die Prinzessin im Glaspalast. Eine betrübliche Geschichte von Julius Duboc. – Dreisilbige Charade. – Am Wiesen- und Waldsaum. Naturschilderungen von Ernst Lausch. – Räthsel. – Seltsame Geschichte. Gedicht von A. Fromm. – Elschen. Erzählung von Agnes Willms. – Die Falknerei. Von G. Mensch. – Räthsel. – Oer Sieg der Wahrheit oder Meines Bruders Taschenbuch. von A. v. W. – Bilder aus der Thierwelt von Friedrich Sattler. – Weihnachten im Walde. Von Emma Schöne. – Aus Dr. David Livingstone’s Leben und Wirken. Von A. Willms. – Glücklos und Wunschlos. Märchen von A. Fromm. – Künstlergeschichten. Von C. Michael. – Wer hat Recht? Eine Geschichte, die geschehen ist. Von Adelheid Wildermuth. – Räthsel. – Aus Herder’s Jugendzeit, von Dr. G. Plieninger. – Der Bruderkuß. Gedicht von Agnes Willms. – Ist die Donau ein Nebenfluß des Rheins? Von W. Quaas. – Ein Fürstenleben. Von A. Carolis. – Bei den Strandräubern. Erzählung von S. v. Rüts. – Räthsel. – Magisches Buchstabenquadrat. – Der Königsritt. Geschichtliche Erzählung von Luise Pichler. – Prinz Georg. Schauspiel für die Jugend. von A. Fromm.


Diademe und Myrten.
Historische Erzählungen
von
Luise Pichler.
Mit sechs Bildern in Farbendruck von R. E. Kepler
und fünf in den Text gedruckten Holzschnitten.
Eleganter Leinwandband mit Schwarz-, Gold- und Silberdruck Mk. 5.50.

Inhalt: Thusnelda. – Rapperga. – Mathildis. – Ein Weihnachtsfest in Worms. – Kaiser Rothbart’s Brautwerbung – Irene. – Die Mutter des letzten Hohenstaufen. – Konradin.

Die Verfasserin ist längst dafür bekannt, daß sie, wie Friedrich von Raumer von ihr sagte, „es versteht, der Geschichte Fleisch und Blut zu geben, wie der Geschichtschreiber selbst es nicht thun darf, aber gern gethan sieht; daß sie der Geschichte nicht sowohl durch Fiktionen, als durch die Kraft dichterischen Bildens und Darstellens zu Hilfe kommt, um dieselbe dadurch erst recht ins Leben einzuführen“; daß ihre Darstellung, wie Ludwig Uhland von ihr rühmte, „fesselnd und spannend, voll dramatischer Lebendigkeit ist“, so daß ihre historischen Gestalten und die ihnen an die Seite gestellten poetischen Gebilde wie leibhaftige Menschen sich abheben und über die Bretter der Weltgeschichte zu schreiten scheinen. Ihr neuestes Buch „Diademe und Myrten“ führt den Leser in die germanischen Wälder, in die Zeit der Völkerwanderung, die Kloster-, Ritter- und Städtezeit und schließt diese poetischen Illustrationen unserer Volksgeschichte mit der erhabenen Gestalt der Mutter des letzten Hohenstaufen. Es ist so recht ein Buch für das deutsche Haus, für die Mütter, die aufblühenden Töchter und die heranwachsenden Söhne – ein Buch, an welchem jedes warmfühlende Herz sich immer wieder von Neuem erbauen wird.


David Livingstone.
Ein Lebensbild des großen Entdeckers und Missionars,
für die
deutsche Lesewelt, besonders die reifere Jugend
nach den Quellen dargestellt von
Dr. Gustav Plieninger.
Mit Livingstone’s Portrait, 43 in den Text gedruckten Illustrationen,
6 Farbdruckbildern und einer Karte.

Eleganter Leinwandband mit Schwarz-, Gold- und Silberdruck Mk. 5.50.

Inhalt: Jugend und Vorbereitungszeit. – Die ersten sieben Jahre in Afrika – Die Entdeckung des Ngami-Sees. – Reise zu den Makololo. – Eine tragische Episode. – Von den Bamangwatohügeln bis Linjant. – Zwei Fahrten auf dem Sambesi bis zum Liba. – Landreise vom Liba nach der Westküste. – Aufenthalt in San Paolo de Loanda, und Rückkehr nach Linjanti. – Von Linjanti nach der Ostküste. – Rückkehr nach England und Aufenthalt daselbst. – Auf dem unteren Sambesi und an den Kebrabasa-Fällen – Erforschung des Schire und Entdeckung des Schirwa- und Njassa-Sees. – Rückkehr mit den Makololo in ihre Heimath. – Die Universitätenmission und der Njassa-See. – Auf dem Rovuma und im Westen des Njassa. – Zweiter und letzter Besuch in der Heimath – Von Sansibar an den Tanganjika-See. – Entdeckung des Moero- und des Bangweolo-Sees. – Im Manjuema-Lande – Stanley und Livingstone. – Livingstone’s letzte Reise und Tod.

Verlag von Gebrüder Kröner in Stuttgart.

Verantwortlicher Herausgeber Adolf Kröner in Stuttgart. Redacteur Dr. Fr. Hofmann, Verlag von Ernst Keil’s Nachfolger, Druck von A. Wiede, sämmtlich in Leipzig.
Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Die Gartenlaube (1885). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1885, Seite 752. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1885)_752.jpg&oldid=- (Version vom 31.3.2024)