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verschiedene: Die Gartenlaube (1885)

Kloster Eberbach. (Mit Illustration S. 793.) Zu den berühmtesten Weinorten Deutschlands gehört der Steinberg im Rheingau, ein etwa 24 Hektar umfassendes, von einer hohen Mauer eingeschlossenes Gebiet, auf dem das edelste Rheingaugewächs, der „Steinberger Kabinetwein“, reift. Dieses Weingut gehört zu dem Kloster Eberbach, und die Mönche dieses Klosters waren es, die um das Jahr 1177 auf dem Steinberg die Rebe pflanzten und dadurch den Grund zu dem rheinischen Edel-Weinbau legten. Später wurde diese Cisterzienser-Abtei noch durch ihre Gerbereien und Tuchmanufakturen, sowie durch den ausgedehnteu Mehlhandel mit den Niederlanden berühmt. Obwohl das Kloster im Bauernkrieg 1525 verwüstet wurde, zeugen noch heute die alten Gebäulichkeiten von dem Fleiß der Eberbacher Mönche und ihrer Geschäftskenntniß. 1803 wurde das Kloster aufgehoben und zunächst zu einer Irrenanstalt, später zu einer Strafanstalt umgewandelt. In einem idyllischen Waldthale gelegen, erfreut sich der interessante Bau, dessen stimmungsvolle Scenerie im Wintergewande unser Bild wiedergiebt, häufig des Besuchs der Touristen – das heißt nicht jener, die unter einer Rheinreise eine Dampferfahrt verstehen, wohl aber jener genußfreudigen Leute, die der Meinung sind, die ganze Herrlichkeit des Rheins läßt sich erst ermessen, wenn man an seinen Ufern Rast hält und die romantischen Seitenthäler durchwandert. In einem solchen verborgen liegt auch die alte Abtei Eberbach, die am besten von Hattenheim aus zu erreichen ist. Am stärksten wird sie besucht zur Zeit der berühmten Weinversteigerungen – im Frühjahr – bei denen jeder, ob Käufer oder nicht, gratis „kosten“ kann. Erwähnt sei noch der Ursprung des Namens: Ein Eber soll dem heiligen Bernhard mit dem Rüssel den Grundriß des zu erbauenden Ordenshauses vorgezeichnet haben. E. P.     


Auflösung des Kryptogramms „die Kreuzstichstickerei“ in Nr. 45: Man bezeichnet das Alphabet von A–Z mit den Zahlen 1–26 (i und j besondere Buchstaben). Hierauf zählt man alle jene kleinen Quadrate, welche ein Kreuzchen haben und die Zeichnung des Ornaments bilden, von einem schwarzen Quadrat zum andern ab. Man beginnt demnach bei dem gekreuzten Quadrat in der 6. Reihe von oben, 6. Reihe links. Folgt man beim Abzählen der Zeichnung des Ornaments, so giebt die Zahl der Kreuze von einem schwarzen Quadrat zum andern den Buchstaben an, der die gleiche Zahl im numerirten Alphabet hat. Aneinandergereiht geben diese Buchstaben den Satz: „Sich regeb bringt Segen“. S. Atanas.     


Inhalt: Edelweißkönig. Eine Hochlandsgeschichte. Von Ludwig Ganghofer (Fortsetzung). S. 789. – Erste Liebe. Illustration. S. 789. – Römische Cäsaren. Von Johannes Scherr. II. Tiberius (Fortsetzung). S. 795. – Vor fünfzig Jahren. Zur Erinnerung an die Gründung der ersten deutschen Eisenbahn. Von Hugo Marggraff. S. 797. Mit Illustrationen und zwei Portraits S. 797 und 798. – Ein wunderlicher Heiliger. Novelle von Hans Hopfen (Fortsetzung). S. 799. – Blätter und Blüthen: Weihnachtslitteratur. S. 803. – Kloster Eberbach. S. 804. Mit Illustration S. 793. – Auflösung des Kryptogramms „die Kreuzstichstickerei“ in Nr. 45. S, 804.



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Verantwortlicher Herausgeber Adolf Kröner in Stuttgart. Redacteur Dr. Fr. Hofmann, Verlag von Ernst Keil’s Nachfolger, Druck von A. Wiede, sämmtlich in Leipzig.
Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Die Gartenlaube (1885). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1885, Seite 804. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1885)_804.jpg&oldid=- (Version vom 2.4.2024)