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verschiedene: Die Gartenlaube (1890)

Allerlei Kurzweil.


Rösselsprungrebus. Logogryph. Auflösung des Homonyms auf S. 36:
Drache.
Auflösung des Räthsels auf S. 36:
Fremde – Freude.
Auflösung des Trennungsräthsels auf S. 36:
Zu Fall! – Zufall.
Auflösung des Logogryphs auf S. 36:
Thier – Theer.
Auflösung des Kapselräthsels auf S. 36:
Spa – nie – n.

Auflösung der magischen Quadrate auf S. 36:
I.  II.

Mit l ein Thier,
Ein Thier mit d;
Von einem Thier
Stammt’s her mit w.


Homonym.

In jäher Furcht ist einst vor meines Hammers Schlage,
Der nur vernichtend traf, ein großes Volk erbebt,
Doch welche Wandlung, ach, hab’ ich seitdem erlebt,
Denn es verspottet nur die Welt mich heutzutage.
Oscar Leede.

Kapselräthsel.

Berg’ ich den Liebesgott in mir,
Stehst du in meine Pracht versunken,
Doch zeig’ ich ohne Gott mich dir,
Werd’ mit Behagen ich getrunken.
Emil Noot.


Dominoaufgabe. Auflösung der Skataufgabe Nr. 1 auf S. 36:
A, B und C nehmen je acht Steine auf. Vier Steine, darunter
Vier-Blank, bleiben verdeckt im Talon. B hat auf seinen Steinen
6 Augen mehr als A, aber 6 Augen weniger als C.
A hat:


A setzt Doppel-Zwei aus und gewinnt dadurch, daß er die Partie
bei der siebenten Runde mit Drei-Zwei an Drei sperrt. B konnte
nur bei der zweiten Runde ansetzen. A und C haben nicht gepaßt.
C behält zwei Steine mit zusammen 14 Augen.
Die Summe der Augen auf den 14 gesetzten Steinen beträgt 86.
Welche Steine lagen im Talon? Welche Steine behielt C übrig?
Wie war der Gang der Partie?
a. Bei folgender Sitzung: Skat: g7, r8.
  Mittelhand: eW, gW, cZ, gK, sZ, sK, sO, s9, s8, r7.
  Hinterhand: rW, sW, cD, gZ, rD, rZ, rK, rO, r9, s7.
nimmt das Spiel folgenden Verlauf:
1., c7, cZ, eD (– 21)
2., rD, eK, r7 (+ 15)
3., c8, gW, sW (– 4)
4., gK, gZ, gD (+25) oder (s8, s7, sD)
5., c9. cW, rW (– 4)
und der Spieler, welcher keinen Stich mehr abgiebt, hat mit Schneider gewonnen.
b. Dürften dagegen die Gegner r7 mit s7 vertauschen, so ergiebt sich folgendes Spiel:
1., e7, eZ, eD (– 21)
2., rD, eK, gW (– 17)
3., sZ!! sW, sD (– 23)
4., rZ, eO, eW (– 15)
5., sK, gZ!!! e9 (+ 14)
6., gD, gK, rW (– 17)
und der Spieler hat mit Schneider verloren.
Auflösung der Schachaufgabe Nr. 1 auf S. 36:
1. D c 2 – h 2 0 f 6 – f 5
2. K d 5 – c 4 0 K e 3 – c 4 a)
3. D h 2 – g 3 0 f 5 – f 4
4. D g 3 – e 1 matt.
1. …   K e 3 – d 3
2. D h 2 – e 2 † 0 K e 3 – e 2
3. K d 5 – c 5 beliebig.
4. D e 2 – c 2 matt.
a) 2. …   g 4 – g 3
3. D h 2 – e 2 † 0 K e 3 – f 4
4. S d 4 – e 6 matt
1. …   g 4 – g 3
2. D h 2 – e 2 † 0 K e 3 – f 4
3. S d 4 – e 6 † 0 K f 4 – f 5
4. D e 2 – h 5 matt.
1. …   f 6 X e 5
2. D h 2 – e 2 † 0 K e 3 – f 4
3. D 3 2 X e 5 matt.


Auflösung des Doppelmonogramms auf S. 36: Auflösung der Kombinationsaufgabe auf S. 36:
Man beginne mit den kleinsten Buchstaben (P und N) und lasse hierauf die übrigen
nach Maßgabe ihrer Größe folgen; dann erhält man: Prosit Neujahr!
A. St.     
Prometheus, Yard, Terpsichore, Heidelberg, Andalusien, Gneisenau,
Oldenburg, Rheinlachs, Adrianopel, Sacramento – Pythagoras.


Auflösung des Scherzbilderräthsels auf S. 36: 0 Freimaurer.




Kleiner Briefkasten.

(Anonyme Anfragen werden nicht berücksichtigt.)

A. Sch., St. Louls. Besten Dank für Ihren poetischen Gruß, aus dem wir mit Freude Ihre treue Anhänglichkert an das alte Vaterland diesseit des Oceans erkennen. Indessen haben Sie selbst gefühlt, daß Sie als Neuling noch nicht ganz sicher unter den Palmen der Dichtkunst wandeln, und so nehmen Sie es auch der „Gartenlaube“ wohl nicht übel, wenn sie es bei der rückhaltlosen Anerkennung Ihrer Heimathtreue sein Bewenden haben läßt.

Pauline St. in F. Was Sie in den Delikatessenhandlungen als „Japanknöllchen“ angeboten finden, ist ein neues Knollengemüse, stachys tuberifera, das „Choro-gi“ der Japaner. Es sind kleine runde weiße Knöllchen, die geschmort, gebacken, in Essig eingelegt etc. wie Edelkastanien schmecken. In Nordamerika werden die Japanknöllchen stark kultivirt, und dort wurden sie auf ihren Nährwerth untersucht. Sie enthalten im Vergleich zu den Kartoffeln viel mehr Wasser und mehr fleischbildende Albuminoidstoffe, aber statt der Stärke, die in der Kartoffel bis zu 15% vorkommt, nur Zucker und zwar 16,6%. Da die Pflanze, eine perennirende Staude, vollkommen frosthart ist, so kann sie auch bei uns angebaut werden. Die Knöllchen werden vom Februar bis April in beliebigen, am besten jedoch etwas sandigen Boden gelegt, und zwar 1 bis 3 Stück auf je 40 cm Entfernung und etwa 10 cm tief. Zur Pflege braucht man nur das Beet unkrautrein zu halten und bei starker Trockenheit zu gießen. Die Ernte beginnt im November, und es empfiehlt sich, die Knöllchen frisch zu verwenden, da sie an der Luft welk und schwarz werden. Man deckt darum das Beet mit Laub zu, damit man im Winter ernten kann. Das Beet trägt jahrelang. Größere Samenhandlungen werden gewiß in der Lage sein, gute Saatknöllchen auf Bestellung zu liefern.

H. P. in Kiew und A. S. in Bozen. Geben Sie uns gefälligst Ihre genaue Adresse an, damit wir Ihnen brieflich antworten können.

E. J. in Reichenberg, Böhmen. Es ist uns bekannt, daß Prof. Thiersch fehlende Nasen ersetzt, indem er künstliche Nasen durch herausgeschnittene Hautlappen im Gesichte bildet. Aber es ist fraglich, ob er auch Nasenkorrektionen der von Ihnen angedeuteten Art vornimmt.

L. B. in Koblenz. Zu 1. Wenn nach dortiger Spielweise Grand mit zwei Matadoren höher steht als Null ouvert, so muß derjenige, welcher ouvert spielen will, dies sofort melden, wenn er auf Grand gereizt wird. Keinenfalls hat er das Recht, das Spiel auf Grand zu behalten und dann ein Spiel anzusagen, welches niedriger ist als das, auf welches er gereizt worden ist. – Zu Ihrer 2. Frage: Bei gleich hohen Spielen hat die Vorhand vor Mittelhand, und letztere wieder vor der Hinterhand das Vorrecht. (Vergleichen Sie das Nähere in § 23 und § 25 der „Allgemeinen Deutschen Skatordnung“ von K. Buhle, Verlag von Theod. Thomas in Leipzig.)

K. P. in Rußland. Das einzige bis jetzt als durchaus zuverlässig bekannte Mittel zur Desinfektion der von Ihnen erwähnten Gegenstände ist die Anwendung heißer strömender Dämpfe nach dem von und in dem Artikel „Oeffentliche Desinfektionsanstalten“ (1889, Halbheft 20) beschriebenen Verfahren. Wäschestücke u. s. w. kann man auch durch ein längeres Eintauchen in 5% Karbolsäure und Kochen desinfizieren. Betten, Roßhaarmatratzen u. s. w. kann man aber schwerlich so behandeln, und doch sind alle anderen empfohlenen Desinfektionsmethoden unzuverlässig.




In dem unterzeichneten Verlage ist erschienen und durch die meisten Buchhandlungen zu beziehen:

Gartenlaube-Kalender für das Jahr 1890.
15 Bogen 8° mit zahlreichen Illustrationen. Preis in elegantem Ganzleinenband 1 Mark.

Der Kalender enthält unterhaltende und belehrende Beiträge von A. Ohorn, W. Heimburg, P. von Schönthan, H. Villinger, Dr. L. Fürst, Dr. H. Tischler, Dr. K. Ruß, Rud. Falb, Schmidt-Weißenfels u. A., prachtvolle Illustrationen erster Künstler.

Bestellungen auf den „Gartenlaube-Kalender“ (1890) wolle man der Buchhandlung übergeben, welche die „Gartenlaube“ liefert. Wo der Bezug auf Hindernisse stößt, wende man sich unter Einsendung von 1 Mark und 20 Pf. (für Porto) in Briefmarken direkt an die

Verlagshandlung von Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig.



Herausgegeben unter verantwortlicher Redaktion von Adolf Kröner. Verlag von Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig. Druck von A. Wiede in Leipzig.
Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Die Gartenlaube (1890). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1890, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1890)_068.jpg&oldid=- (Version vom 27.4.2023)