Seite:Die Gartenlaube (1891) 837.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Verschiedene: Die Gartenlaube (1891)

Nr. 50.   1891.
Die Gartenlaube.

Illustriertes Familienblatt. – Begründet von Ernst Keil 1853.

In Wochen-Nummern vierteljährlich 1 Mark 60 Pf.   In Halbheften: jährlich 28 Halbhefte à 25 Pf.   In Heften: jährlich 14 Hefte à 50 Pf.



WEIHNACHT.


Was tönt so wundersamer Klang,
So feierlich Geläute?
Die Glocken rufen das Thal entlang:
’s ist Weihnacht, Weihnacht heute!
0 O juble mit, du Menschenherz!
0 Laß fahren das Leid, vergiß den Schmerz,
0 Geh’ auf in seliger Freude!
0 ’s ist Weihnacht, Weihnacht heute!


Was schlägst du, Herz, so sehnend laut
Und ruhst und rastest nimmer?
Hast doch der Liebe einst vertraut,
Und Liebe waltet noch immer:
0 Zur Erde schwebt der Engel Schar,
0 Das schimmert und leuchtet so wunderbar —
0 Weißt du, was es bedeute?
0 ’s ist Weihnacht, Weihnacht heute!


O Weihnachtszeit, du selige Zeit —
Laß mich in deinen Wonnen
Genesen von allem Erdenleid!
O laß mein Herz sich sonnen
0 In deinem Glanz, du Lichterbaum,
0 Und träumen den süßesten Kindertraum
0 Voll Liebe, Frieden, Freude —
0 ’s ist Weihnacht, Weihnacht heute!

 J. Claus.


Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die Gartenlaube (1891).Leipzig: Ernst Keil, 1891, Seite 837. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1891)_837.jpg&oldid=- (Version vom 4.8.2020)