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verschiedene: Die Gartenlaube (1892)

Richtung steht die groß angelegte „Bibliothek deutscher Geschichte“, welche H. v. Zwiedineck-Südenhorst in Verbindung mit einer Anzahl hervorragender Gelehrter herausgiebt. Aber, so vorzügliche Darsteller die Mitarbeiter dieses Werkes auch zumeist sind, es ist doch schon vermöge seines Umfangs und seines Preises auf engere Kreise beschränkt, und bei der Sorgfalt, die darauf verwendet wird, dürfte seine Vollendung auch noch nicht so bald zu erwarten sein.

Inzwischen ist ein Buch erschienen, welches angesichts der geschilderten Sachlage sehr am Platze ist, ein Buch, welches in knapper gedrängter Darstellung das Wesentliche unserer Geschichte nach dem neuesten Stande der Forschung verzeichnet, dem Wißbegierigen aber, der über einen einzelnen Zeitraum sich näher unterrichten will, Schritt für Schritt die genaueren und eingehenderen Werke nachweist, damit er sich dort weiteren Rath hole. Es ist das „Handbuch der deutschen Geschichte“, herausgegeben – ebenfalls in Verbindung mit einer Anzahl namhafter Fachmänner – von Bruno Gebhardt (Stuttgart, Union). Wir denken uns dieses Werk insbesondere von Werth in der Hand des Lehrers. Es giebt ihm für seinen Vortrag das feste Gerüste und bietet ihm in den Litteraturangaben die Möglichkeit, nach Geschmack und Bedürfniß dieses Gerüste mit den Ranken lebendiger Einzelschilderung zu umwinden. In Lehrer- und Schülerbibliotheken sollte es darum nicht fehlen. Aber auch sonst wird es im gebildeten Bürgerhaus ein willkommener Führer sein durch unsere vaterländische Geschichte.

Die Bienenzucht in Deutschland. Die Arbeit des kleinen Bienenstaats liefert einen größeren volkswirthschaftlichen Ertrag, als man in der Regel anzunehmen geneigt ist. Als im Jahre 1883 dem preußischen Abgeordnetenhaus ein Gesetzentwurf über das Halten von Bienen vorgelegt wurde, der später allerdings abgelehnt worden ist, kamen auch die Erträgnisse der Bienenzucht zur Sprache. Sie belaufen sich in Preußen allein auf jährlich 17 Millionen Mark, während das Jagderträgniß nur auf 12 Millionen veranschlagt wird. Im Deutschen Reiche standen 1890 ungefähr zwei Millionen Bienenstöcke, und wenn für jeden ein durchschnittlicher Jahresertrag von 15 Mark angenommen wird, so liefert der Bienenschatz im Deutschen Reiche jährlich nicht weniger als 30 Millionen Mark. Uebrigens genügt der im Reiche erzeugte Honig nicht einmal dem Bedürfniß, und es wird jährlich für etwa sechs Millionen eingeführt. Respekt also vor den kleinen Bienen, deren Arbeiterstaat in Bezug auf seinen Ertrag mit großen Industrien wetteifern kann und die ganze Beute der Jagdlust in Schatten stellt. †      


Allerlei Kurzweil.
Damespielaufgabe.
Von A. Huguenin

SCHWARZ

WEISS
Weiß zieht und gewinnt.

In den Niederlanden und in Frankreich wird das Damespiel auf einem 100feldrigen Brett gespielt, auf dessen ersten 4 Felderreihen die beiden Gegner je 20 Steine aufstellen.

Die Regeln sind dieselben, wie die in der üblichsten deutschen Spielart gültigen, nur mit dem Unterschiede, daß ein Spieler, der am Zuge ist, wenn er Gelegenheit hat, in verschiedener Art zu schlagen, diejenige wählen muß, in der die meisten Stücke geschlagen werden. Als Beispiel möge nebenstehende Aufgabe dienen.

Für die Bezeichnung der Züge empfiehlt sich die im Schachspiel gebräuchliche. Die senkrechten Felderreihen werden durch Buchstaben, die waagerechten durch Zahlen besetzt, so daß jedes Feld durch einen Buchstaben und eine Zahl benannt wird.


Annagrammaufgabe.

1. Liter. 2. Vater. 3. Dohle.

4. Kanin. 5. Horsa. 6. Raute.

7. Hagar. 8. Treue. 9. Hader.

In jedem der obigen Wörter ist ein Buchstabe zu ändern und dann durch Umstellen der Laute ein neues Wort zu bilden. Die zu suchenden Wörter haben – in anderer Folge – folgende Bedeutung: 1. Stadt in Kroatien, 2. griechische Insel, 3. Begründer der rationellen Landwirthschaft, 4. türkische Insel, 5. Berg in Afrika, 6. deutscher Dichter (Freund Klopstocks und Lessings), 7. holländische Festung, 8. römischer Lyriker, 9. deutscher Kulturhistoriker. – Werden nach richtiger Lösung die gefundenen Wörter in der ursprünglichen Reihenfolge buchstabenweise in die senkrechten Reihen obiger Figur eingetragen, so erscheint an der Stelle der Ziffern der Titel einer Erzählung von H. Schmid. A. St.     

Doppelräthsel.

a b e e e e g i i l m o o r r r s t t u z.

Ans obigen 21 Buchstaben sind sieben dreistellige Wörter von folgender Bedeutung zu bilden: 1. Stadt in Südeuropa, 2. Frauengestalt aus dem Nibelungenlied, 3. Getränk, 4. Waffe der alten Deutschen, 5. Fluß im Westen Deutschlands, 6. chemisches Element, 7. Natur- und Kunstprodukt. Aus jedem der gefundenen Wörter ist dadurch ein neues Wort zu bilden, daß je zwei der folgenden 14 Buchstaben an den Anfang derselben gestellt werden: a e e f g h m n n r s t t t. Werden die fünflautigen Wörter buchstabenweise untereinander geschrieben, so nennt die zweite senkrechte Reihe eine Stadt in Persien.

Arithmetische Aufgabe.

Der Geburtstag eines deutschen Dichters liegt im vorigen Jahrhundert und ist durch folgende Angaben zu berechnen. Die Monatszahl ist 218 Mal in der Jahreszahl enthalten und die Datumszahl (d. i. der Tag im Monat) ist um 1 größer als das Dreifache der Monatszahl.

Welches deutschen Dichters Geburtstag ist gemeint und wann war derselbe?

Verwandlungsaufgabe.

Durch fortgesetztes Hinzufügen je eines Buchstabens und Umstellen der übrigen Buchstaben sollen, von dem Vokal E ausgehend, die in den vier Flügeln dieser Figur stehenden Wörter „Bulgare“, „Belgier“, Spanier“ und „Friesen“ gebildet werden. Die noch fehlenden Zwischenstufen bestehen sämmtlich aus Hauptwörtern. Beispiel: R, ER, REH, Hera, Recha, Drache, Drachme. Die vierlautigen Zwischenstufen bedeuten: 1. einen biblischen Namen, 2. einen Gott der alten Griechen, 3. ein Metall, 4. eine Person aus Schillers „Wallenstein“. A. St.      



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Herausgegeben unter verantwortlicher Redaktion von Adolf Kröner. Verlag von Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig. Druck von A. Wiede in Leipzig.
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verschiedene: Die Gartenlaube (1892). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1892, Seite 580. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1892)_580.jpg&oldid=- (Version vom 1.12.2022)