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Verschiedene: Die Gartenlaube (1894)

Nr. 39. 1894.
      Die Gartenlaube.


Illustriertes Familienblatt. – Begründet von Ernst Keil 1853.

Abonnements-Preis: In Wochennummern vierteljährlich 1 M. 75 Pf. In Halbheften, jährlich 28 Halbhefte, je 25 Pf. In Heften, jährlich 14 Hefte, je 50 Pf.


Um fremde Schuld.

Roman von W. Heimburg.
     (3. Fortsetzung.)

Es war eine schreckliche Nacht, die ich auf dem Sofa zubrachte unter Papas großer Photographie. In der ersten Morgenfrühe schon ging ich, ohne meine Mutter gesehen zu haben, zur Komtesse. Sie allein werde mir helfen können, meinte ich, denn sie hatte Papa auch geliebt. Daß ich im Begriff stand, eine grobe Indiskretion zu begehen, darüber dachte ich nicht nach; ich hatte nur das eine Gefühl brennender Scham für meine Mutter und das machte mir das Geständnis schwer, aber ich sagte mir, ich müsse sie retten.

Es war ein schwüler Morgen, wie er auf eine Nacht folgt, in der kein Tau gefallen, die Straßen noch erfüllt von der gestrigen

Preisverteilung an Schulkinder für gute Blumenpflege.
Nach einer Originalzeichnung von F. Müller-Münster.

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1894). Leipzig: Ernst Keil, 1894, Seite 649. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1894)_649.jpg&oldid=- (Version vom 22.8.2022)