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verschiedene: Die Gartenlaube (1897)

Nr. 30.   1897.
Die Gartenlaube.
Illustriertes Familienblatt. – Begründet von Ernst Keil 1853.
Jahresabonnement: 7 M. Zu beziehen in Wochennummern vierteljährlich 1 M. 75 Pf., auch in 28 Halbheften zu 25 Pf. oder in 14 Heften zu 50 Pf.

Nachdruck verboten.     
Alle Rechte vorbehalten.

Die Hexe von Glaustädt.

Roman von Ernst Eckstein.
(10. Fortsetzung.)
17.

Als sich Herr Adam Xylander kurz vor ein Uhr zu Tisch setzte, war er mit seinen Gedanken schon vollständig bei dem Vorverhör, dem er heut’ nachmittag die Inkulpatin Hildegard Leuthold unterwerfen wollte. Ueberhaupt hatte die Angelegenheit dieser Neuverhafteten das Interesse Xylanders an dem Prozeß der Wedekind stark beeinträchtigt. Er schlürfte die braune Mehlsuppe unter fortwährendem Ueberlegen der Anklagepunkte – besonders der nächtlichen Scene am Kreuzweg zwischen der alten Haardt und der Grossachbrücke, wo der Verfasser des Denunziationsbriefes die Leuthold beobachtet haben wollte, wie sie den Namen Xylander und allerlei gräßliche Fluch- und Zaubersprüche hervorstieß. So lebhaft bohrte er sich in diesen Vorstellungskreis ein, daß ihm die ohnehin schwach entwickelte Eßlust vollends verging.


Entwurf für ein Nationaldenkmal der Völkerschlacht bei Leipzig.
Von Bruno Schmitz.

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verschiedene: Die Gartenlaube (1897). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1897, Seite 501. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1897)_501.jpg&oldid=- (Version vom 8.7.2023)