Seite:Die Haare der heiligen Fringilla.djvu/057

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Kasimir, wusch sich die ebenso schöne wie erfahrene Königin von Saba die dunkelkorallenfarbige Höhle des bogenförmigen Mundes, an dem jener König von Juda zu hängen gewohnt war, den Sie in der Bibel erstem Teile nachschlagen können. Und nun verschwinden Sie, heben Sie sich weg, fahren Sie ab!

Kasimir (verschwindet, hebt sich weg und fährt ab.)

(Man hört knarrende Bewegungen hinter den Bettvorhängen; dann geraten diese selber in Bewegung; zwei Füße in Lackschuhen erscheinen; dann zwei Waden in schwarzseidenen Strümpfen; dann zwei Schenkel in knappanliegenden weißseidenen Hosen. Der Vorhang teilt sich: Der Dandy tritt heraus. Er ist in ein seidenes Pierrotkostüm gekleidet; im übrigen ein kräftig schlanker junger Mann, Ende der Zwanziger, mit einer Hakennase, starken, in dem gepuderten Gesicht besonders ausgeprägt hervortretenden Augenbrauen, und ganz kleinem, schwarzen Schnurrbärtchen.)

Der Dandy (zur Waschtoilette schreitend, pretiös deklamierend):

Komm, Aurore,
Und entflore
Dein durchlauchtig Angesicht;
Tulpen flammen

Empfohlene Zitierweise:
Otto Julius Bierbaum: Die Haare der heiligen Fringilla. München: Albert Langen, 1904, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Haare_der_heiligen_Fringilla.djvu/057&oldid=- (Version vom 31.7.2018)