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Die Prinzessin Elisabeth von Preußen aus Gußeisen (hinter einem venezianischen Druckstocke auf dem Schreibtisch stehend, flüstert): Machen Sie sich mehr Bewegung, mein Herr, und essen Sie nicht soviel Kuchen!

Der Herr: Ist es das, Kgl. Hoheit, wirklich bloß das? Aber ich fahre ja Rad, ich gehe spazieren, ich besuche Redouten!

Die Prinzessin: Nichtsdestoweniger bekommen Sie einen Spitzbauch. Ich darf ja jetzt, Gott sei’s getrommelt und gepfiffen, so ein Wort in den Mund nehmen. Uff! Ist das eine Wohltat! Ich wünschte, ich hätte immer so gußeisern reden dürfen.

Der Herr: Das mit dem Bauch hat seine Richtigkeit. Aber ich sah schon gewaltigere Bäuche in Liebe entbrennen, und ich weiß Leute, die täglich drei Pfund Schokolade essen und dennoch verliebt sind, wie jugendliche Spatzen, obwohl sie sich soviel Bewegung machen wie eine Schlummerrolle. Nein, Prinzeß, das essen ist’s nicht, wenn es Ihnen auch Professor Hufeland

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Otto Julius Bierbaum: Die Haare der heiligen Fringilla. München: Albert Langen, 1904, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Haare_der_heiligen_Fringilla.djvu/071&oldid=- (Version vom 31.7.2018)