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um die durch den Tod seines Vaters ledig gewordene Beamtung in seinem Geburtsorte zu suchen. Wir speisten an einem Abend auf seinem Zimmer, und wurden hier, wo wir nicht von den Spionen des Hofes, oder von den Speichellekern der Klerisey belauscht waren, so vertraut, daß uns der junge Mensch sehr treuherzig mit dem Erfolg seiner bisherigen Bemühungen in seiner Bedienstigungsangelegenheit bekannt machte, und uns manche Neuigkeit eröfnete, wodurch unser ganzes Erstaunen rege ward. Als er uns erzählt hatte, wie schwer es ihm werde, seine Absicht zu erreichen, weil wol zwanzig Kompetenten neben ihm um die Stelle seines Vaters buhlen, so sagte ihm Atabu:

„In unserm Lande ist es gerade umgekehrt. Da muß der Stat nicht selten die Subjekte zu seinem Dienste mit groser Mühe aufsuchen. Denn bei uns, fuhr er fort, hält man den Dienst des States für eine Bürde, die nur Leute von ungewöhnlicher Kraft, zu tragen vermögen.“

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Die Philosophen aus dem Uranus. [Andrä], Konstantinopel [i.e. Leipzig] 1796, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Philosophen_aus_dem_Uranus.djvu/154&oldid=- (Version vom 31.7.2018)