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Literatur: Karl Schiller, Zum Tier- und Kräuterbuche des Mecklenburgischen Volkes. 3 Hefte. Schwerin 1861–1864. – E. J. Steiner, Die Tierwelt, nach ihrer Stellung in Mythologie und Volksglauben, in Sitte u. Sage, in Geschichte und Literatur, in Sprichwort und Volksfest. Beiträge zur Belebung des Unterrichts … Gotha 1891. – Th. Bodin, Die Fledermaus in Sage und Volksglauben. (Europa 1882. Nr. 38). – E. S. Zürn, Sagenumwobene Vögel. (Leipziger Zeitung, Wissenschaftl. Beilage. 1895. Nr. 10). – Paul Cassel, Der Schwan in Sage und Leben. Eine Abhandlung. 3. verbess. Ausgabe. Berlin 1872. – A. Haas, Der Storch im Munde des pommerschen Volkes [nebst Sagen]. Stettin 1894. – C. M. Blaas, Die Sage vom Kreuzschnabel (Wiener Abendpost. 1879. Beilage Nr. 238). – Schlangensagen in Steiermark (Die Heimat, hrsg. von J. Ziegler, IV. 1879. Nr. 38). – Die Schlange im Gewand der Mythe und Sage (Europa 1880. Nr. 50). – C. Olbrich, Deutsche Schlangensagen (Mitteilung der schlesischen Gesellsch. für Volkskunde. V. 1898. S. 39–47). – C. Olbrich, Aal und Schlange (Ebda. VIII. 1901. S. 1–3). – W. v. Schulenburg, Schlange und Aal im deutschen Volksglauben (Ztschrft. f. Ethnologie. XI, 2. 1883. S. 95. 96). – J. Th. Glock, Die Symbolik der Bienen und ihrer Produkte in Sage, Dichtung, Kultur, Kunst und Bräuchen der Völker. Heidelberg 1891.


XII. Form und Anordnung der Sagen.

Was die Form der Sagen anbetrifft, so ist auf jeden Fall die gebundene Rede nicht vorzuziehen, besonders aber sollte man in Sagensammlungen von solcher Form Abstand nehmen. Wenn gesagt wird, die Sage ist Poesie und hat ursprünglich in gebundener Rede im Volke gelebt, so darf nicht vergessen werden, daß die ungebundene Form oft viel poetischer ist als die gebundene. Reimwerk ist noch lange keine Poesie; heute leben die Sagen auch meistenteils nicht mehr in gebundener Rede im Volke. Damit soll nicht jedem Gedicht, das einen Sagenstoff behandelt, der Stab gebrochen sein; aber wie Meiche[1] richtig sagt, nicht jeder Forscher ist zugleich ein Goethe oder Bürger, und was das wichtigste ist, meist streift eine solche Be- oder Verarbeitung den Schmelz von dem eigenartigen Gebilde. Schon die Brüder Grimm klagen in dem Vorwort zu den deutschen Sagen über die 1815 von Jos. Rud. Wyß herausgegebenen Idyllen, Volkssagen usw. aus der Schweiz: „Ihr Herausgeber hat


  1. a. a. O. S. XVIII.
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Karl Wehrhan: Die Sage. Wilhelm Heims, Leipzig 1908, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Sage-Karl_Wehrhan-1908.djvu/111&oldid=- (Version vom 31.7.2018)