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des Mars auf den As ohne Zweifel besser zugesagt haben; indess sie waren nur die Ausführenden, die Befehlenden in Capua waren die Beamten Roms.

Eine merkwürdige Zugabe bei Silber und Schwergeld sind die übereinstimmenden Beizeichen der Keule und der Sichel. Dass auch diese Zeichen nicht etwa „Stadtwappen“ sind, ist einleuchtend. Solche würden sich weder mit dem staatlichen Charakter der Münzen, noch mit der Tatsache vertragen, dass sie dem gleichen Prägeorte angehören. Sie sind aber auch nicht Münzmeisterzeichen im Sinne der auf zahlreichen älteren Denaren Roms vorkommenden Familienwappen, denn selbstständige Magistrate für die Münzprägung gab es in Capua zu jener Epoche der Präfekturverwaltung sicher nicht. Ebensowenig kann es sich um Künstlerbeizeichen handeln, denn bei der Stilverschiedenheit der einzelnen Köpfe und der Menge der Exemplare erscheint es ausgeschlossen, dass ein und derselbe Künstler alle mit dem gleichen Beizeichen versehenen Stempel hätte herstellen können. Diese Beizeichen können daher nur entweder Atelier- oder Emissionszeichen sein, wahrscheinlich das letztere. In jedem Falle sind sie in ihrer gleichartigen Wiederholung auf geprägten und gegossenen Münzen der rechte Grund- und Eckpfeiler des Beweises der Zusammengehörigkeit beider Sorten, zumal die Anbringung der Keule auf beiden Seiten, der Sichel nur auf der Rückseite für beide Metalle aufs Genaueste zutrifft. Dabei sei erwähnt, dass eine Ähre als Beizeichen auch schon auf der Rs., der Marsdidrachme der ersten Periode und deren Litra auftritt. Übrigens erleidet die Übereinstimmung Modifikationen. Die eine der beiden Asreihen mit dem Romakopf (II, 1) entbehrt des Doppelzeichens der Keule, die andere (II, 2) weist es auf. Gerade dieser Umstand spricht für die Unterscheidung nach Emissionen. Ferner ist die leichte Apolloserie (IV) mit dem Emissionszeichen, Weinblatt, versehen, während es ihrer Didrachme fehlt. Im Hauptwerk werden aus der Münzung der Einzelstädte weitere Beispiele angeführt werden.

Auch die leichten Abweichungen des Stils, die der Romakopf der Reihen II, 1 und 2 im Vergleich mit dem Romakopfe der Radserie bei im Übrigen gleichen Emblemen erkennen lässt, können nur durch die Tafeln des Hauptwerks verdeutlicht werden.

Ehe von den beiden Marsbarren gehandelt wird, sei bezüglich sämtlicher Barren bemerkt, dass es unmöglich Aufgabe dieser vorläufigen Publikation sein kann, die vielfachen irrigen Vermutungen, die bezüglich der Deutung der Barren im Laufe der Zeit aufgestellt worden sind, zu widerlegen oder auch nur zu referiren. Jeder Barren soll daher nur insoweit besprochen werden, als seine Einfügung in das System es erfordert.

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Justus Haeberlin: Zum Corpus numorum aeris gravis. Verlag der „Berliner Münzblätter“, Berlin 1905, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Systematik_des_%C3%A4ltesten_R%C3%B6mischen_M%C3%BCnzwesen.djvu/38&oldid=- (Version vom 31.7.2018)