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sáthud; šḱihān „flügel“, mir. scíathán; tarəhr̥ „bohrer“, mir. tarathar.

§ 219. In einigen wörtern geht inlautendes h auf einen stimmlosen palatalen reibelaut zurück, der ch geschrieben wird, so in drehəd (neben drēd) „brücke“, mir. drochet; fihə (neben fī fi) „zwanzig“, air. fiche; ihə (īhə iə) „nacht“, air. aidche (neben adaig); cehĭm „fliehe“, mir. techim.

Ein stimmhafter palataler reibelaut liegt in fihĭm „webe“, mir. figim, zu grunde. Ganz vereinzelt steht ahu aus lat. ave, wo h wohl als einschub aufzufassen ist.

§ 220. Wortanlautendes h kommt – wenn man von den § 221 erwähnten fällen absieht – nur selten vor. Es entspricht, abgesehen von lehnwörtern aus dem engl. wie hæm „schinken“, hūkr̥ „hooker“, meist einem älteren t, so in har „vorbei“, air. tar, und dessen zusammensetzungen, hāl̄ „drüben“, air. tall; heŕ „ostern“[1], air. tair; hiər „im westen“, mir. tíar; hŕēš „nach“, mir. tar éis; hŕī „durch“, air. tri, und dessen zusammensetzungen; huəs „oben“, air. tuas; hīs „unten“, air. tís.

Vereinzelte fälle anderen ursprungs sind hænə, hugm̥ etc., hēn, hōrlān.

c liegt zu grunde in hænə „bereits“, air. cena, hugəd „zu dir“ etc., air. chucud. hēn „selbst“ geht auf fēn, air. féin, zurück, das auch noch in gebrauch ist, und in hōrlān „Jordan“ ist h wohl aus dem th des vorausgehenden wortes sruth entstanden (vgl. sruth Orthannain, I.-M.-S. 74).

§ 221. Wortanlautendes h nach „mein“, „dein“, ə „sein“, ilə ylə „jeder“, dā, ʒā „zwei“, nach den präpositionen gə, ə (= do), eŕ, eȷr̥, ō, har, hŕī, fȳ, der vokativpartikel ə, den zahlwörtern cŕī, çeŕə, xūǵ, šē (še), falls dem substantivum ȷēg oder fid folgt, im gen. sing von eigennamen, denen ein gattungsname unmittelbar vorausgeht, im zweiten glied eines kompositums, in adjektiven im gen. sing. masc., vok. sing. masc. oder fem., im nom. vok. plur. masc. oder fem. nach konsonantisch auslautenden substantiven, im ganzen sing. des einem weibl. subst. folgenden attributiven adjektivs, nach den durch verschmelzung mit dem perfekt von is „ist“ entstandenen

  1. Sic; „im Osten“
Empfohlene Zitierweise:
Franz Nikolaus Finck: Die araner mundart. N. G. Elwert’sche Verlagsbuchhandlung, Marburg 1899, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_araner_mundart.djvu/101&oldid=- (Version vom 31.7.2018)