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§ 476. Dem paradigma I. (s. § 475) folgen bīń „melodisch“; gȧŕəȷ geŕəȷ „kurz“; l̄āȷŕ̥ „stark“; meŕəv „schwül“; miliš „süss“ (nom. plur. milšə mīlšə); sevŕ̥ „reich“ (nom. plur. saivŕə); æc „angenehm“, ait; tæš „feucht“.

§ 477. Dem paradigma II. (s. §475) folgen ȷøkŕ̥ „schwierig“; sokŕ̥ „leicht“; ceŕm̥ „trocken“ (nom. plur. cŕimə); ce „heiss“ (nom. plur. cōhə).

3. Die deklination der auf einen der konsonanten l n v auslautenden, nicht umlautsfähigen e/o- und ā/a-stämme, der auf ūl auslautenden ei/i-stämme und einiger vokalisch endigenden adjectiva.

§ 478. Die deklination der dieser klasse zuzurechnenden adjectiva besteht darin, dass dem nom. sing. im gen. sing. fem. sowie im nom. dat. voc. plur. beider geschlechter ein ə angehängt wird. Somit ergiebt sich folgendes paradigma:

  masc. fem.
Singularis.
nom. bān weiss bān
gen. bān bānə
dat. bān bān
voc. bān bān.
Pluralis.
nom. bānə bānə
gen. bān bān
dat. bānə bānə
voc. bānə bānə.

§ 479. Die dieser klasse zuzuzählenden adjectiva sind:

1) Die e/o- bezw. ā/a-stämme: ȧnəv „selten“; bŕēn „stinkend“; buən „langdauernd“; daun „braun“; ȷēn „schnell“; fīŕīn „gläubig“; īšl̥ „niedrig“; kȳl „schmal“; kȳn „angenehm“; ḱŕīn „dürr“; l̄ān „voll“; mȳl „kahl“; n̄ȳv „heilig“; āwl̥ „glücklich“.

2) Alle adjectiva auf ūl, air. amail, wie: bænūl banūl „weiblich“, beanamhail; dekūl „schwierig“; flæhūl „gastfreundlich“; fȧrūl „männlich, mannhaft“, fearamhail; konsḗtūl „ein-

Empfohlene Zitierweise:
Franz Nikolaus Finck: Die araner mundart. N. G. Elwert’sche Verlagsbuchhandlung, Marburg 1899, Seite 190. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_araner_mundart.djvu/206&oldid=- (Version vom 31.7.2018)