Seite:FFC14.djvu/36

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Volksmunde – viele von ihnen sind im Dialekt geschrieben – obgleich sie nicht in allen Beziehungen ihre ursprüngliche Form gewahrt haben. Im Vorwort der ausführlichsten, mittleren Sammlung (90 Märchen) sagt der Herausgeber: „Ich habe sorgfältig versucht, die Märchen von allen falschen Zusätzen zu bewahren.“ In der Sammlung von G. Djurklou Sagor och Äfventyr (1883), 30 Aufzeichnungen, sind den Märchen auch Anmerkungen beigefügt, in denen einige einzelne Varianten aufgezählt werden. Märchensammlungen trifft man auch in der Serie Nyare bidrag till kännedom om de svenska landsmålen och svenskt folkliv, z. B. V 1 (1884) Eva Wigström’s Sagor och äfventyr, 67 in Schonen aufgezeichnete Märchen. Zu derselben Serie (XI 1, 1895) gehört auch A. Ahlström’s Aufsatz Om folksagorna, der eine interessante, populäre Darstellung der Märchenforschung und besonders der schwedischen Märchen bietet.

Aber noch sind nicht alle in Schweden gesammelten Märchenvorräte im Druck erschienen. Es existieren mehrere handschriftliche Volkspoesiesammlungen, die auch Märchen enthalten. In Stockholm besitzt die Königliche Bibliothek Hyltén-Cavallius und Stephens und die Akademie für Schönliteratur, Geschichte und Antiquität die von Eriksson (ca. 100 Märchen) und Albrekt Segerstedt (ca. 75 Märchen) hinterlassenen Sammlungen. Die Universitätsbibliothek in Upsala hat P. A. Säve’s Handschriftsammlungen (aus Gottland), ca. 200 Märchen und, die Landsmålsförening mehrere Sammlungen, die ungefähr 50 Märchen enthalten. Alle diese Sammlungen sind den Forschern zugänglich. Man kann sich mit ihnen auch in Lund bekannt machen, denn Docent C. W. v. Sydow hat von ihnen für seinen Privatgebrauch Abschriften gemacht, die er gern zur Verfügung stellt. Dr. Sydow besitzt ausserdem ein paar Hundert von ihm selbst gesammelte Märchen. Das Sammeln der Volkspoesie wird in Schweden fortgesetzt – für den Fortschritt der Arbeit wird vom Staate ein Beitrag gewährt – und

Empfohlene Zitierweise:
Antti Aarne: Übersicht der Märchenliteratur. Suomalaisen Tiedeakatemian Kustantama, Hamina 1914, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FFC14.djvu/36&oldid=- (Version vom 31.7.2018)