Seite:Faust I (Goethe) 130.jpg

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     Das liebe, heil’ge Röm’sche Reich,

     Wie hält’s nur noch zusammen?

Brander.
Ein garstig Lied! Pfuy! ein politisch Lied!
Ein leidig Lied! Dankt Gott mit jedem Morgen
Daß ihr nicht braucht für’s Röm’sche Reich zu sorgen!

2095
Ich halt’ es wenigstens für reichlichen Gewinn,

Daß ich nicht Kaiser oder Kanzler bin.
Doch muß auch uns ein Oberhaupt nicht fehlen;
Wir wollen einen Papst erwählen.
Ihr wißt, welch eine Qualität

2100
Den Ausschlag giebt, den Mann erhöht.


Frosch. singt.
     Schwing’ dich auf, Frau Nachtigall,
     Grüß’ mir mein Liebchen zehentausendmal.

Siebel.
Dem Liebchen keinen Gruß! ich will davon nichts hören!

Frosch.

Dem Liebchen Gruß und Kuß! du wirst mir’s nicht verwehren!

Singt.

2105
     Riegel auf! in stiller Nacht.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie erster Teil. Tübingen: Cotta. 1808, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_I_(Goethe)_130.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)