Seite:Faust I (Goethe) 158.jpg

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Indem die Hexe voll Grimm und Entsetzen zurücktritt.

 
Erkennst du mich? Gerippe! Scheusal du!
Erkennst du deinen Herrn und Meister?
Was hält mich ab, so schlag’ ich zu,
Zerschmettre dich und deine Katzen-Geister!

2485
Hast du vor’m rothen Wamms nicht mehr Respect?

Kannst du die Hahnenfeder nicht erkennen?
Hab’ ich dieß Angesicht versteckt?
Soll ich mich etwa selber nennen?

Die Hexe.
O Herr, verzeiht den rohen Gruß!

2490
Sah’ ich doch keinen Pferdefuß.

Wo sind denn eure beyden Raben?

Mephistopheles.
Für dießmal kamst du so davon;
Denn freylich ist es eine Weile schon,
Daß wir uns nicht gesehen haben.

2495
Auch die Cultur, die alle Welt beleckt,

Hat auf den Teufel sich erstreckt;
Das nordische Phantom ist nun nicht mehr zu schauen,
Wo siehst du Hörner, Schweif und Klauen?
Und was den Fuß betrifft, den ich nicht missen kann,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie erster Teil. Tübingen: Cotta. 1808, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_I_(Goethe)_158.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)