Seite:Faust I (Goethe) 178.jpg

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               Er saß beym Königsmahle,
          Die Ritter um ihn her,
          Auf hohem Väter-Saale,
          Dort auf dem Schloß am Meer.

2775
               Dort stand der alte Zecher,

          Trank letzte Lebensgluth,
          Und warf den heiligen Becher
          Hinunter in die Fluth.

               Er sah ihn stürzen, trinken

2780
          Und sinken tief ins Meer,

          Die Augen thäten ihm sinken,
          Trank nie einen Tropfen mehr.

Sie eröffnet den Schrein, ihre Kleider einzuräumen, und erblickt das Schmuckkästchen.

Wie kommt das schöne Kästchen hier herein?
Ich schloß doch ganz gewiß den Schrein.

2785
Es ist doch wunderbar! Was mag wohl drinne seyn?

Vielleicht bracht’s jemand als ein Pfand,
Und meine Mutter lieh darauf.
Da hängt ein Schlüsselchen am Band,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie erster Teil. Tübingen: Cotta. 1808, Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_I_(Goethe)_178.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)