Seite:Faust I (Goethe) 187.jpg

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Mephistopheles leise zu ihr.
Ich kenne Sie jetzt, mir ist das genug;
Sie hat da gar vornehmen Besuch.
Verzeiht die Freyheit die ich genommen,
Will Nachmittage wieder kommen.

Marthe laut.

2905
Denk’, Kind, um alles in der Welt!

Der Herr dich für ein Fräulein hält.

Margarete.
Ich bin ein armes junges Blut;
Ach Gott! der Herr ist gar zu gut:
Schmuck und Geschmeide sind nicht mein.

Mephistopheles.

2910
Ach, es ist nicht der Schmuck allein;

Sie hat ein Wesen, einen Blick so scharf!
Wie freut mich’s, daß ich bleiben darf.

Marthe.
Was bringt Er denn? Verlange sehr –

Mephistopheles.
Ich wollt’ ich hätt’ eine frohere Mähr’!

2915
Ich hoffe, Sie läßt mich’s drum nicht büßen:

Ihr Mann ist todt und läßt Sie grüßen.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie erster Teil. Tübingen: Cotta. 1808, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_I_(Goethe)_187.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)