Seite:Faust I (Goethe) 192.jpg

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Und ich empfing denn auch, wie sich’s gebührte,
Mein wohlgemess’nes Theil davon.

Marthe.
Ey wie? Ey wo? Hat er’s vielleicht vergraben?

Mephistopheles.

2980
Wer weiß, wo nun es die vier Winde haben.

Ein schönes Fräulein nahm sich seiner an,
Als er in Napel fremd umher spazirte;
Sie hat an ihm viel Lieb’s und Treu’s gethan,
Daß er’s bis an sein selig Ende spürte.

Marthe.

2985
Der Schelm! der Dieb an seinen Kindern!

Auch alles Elend, alle Noth
Konnt’ nicht sein schändlich Leben hindern!

Mephistopheles.
Ja seht! dafür ist er nun todt.
Wär’ ich nun jetzt an eurem Platze;

2990
Betraurt’ ich ihn ein züchtig Jahr,

Visirte dann unterweil’ nach einem neuen Schatze.

Marthe.
Ach Gott! wie doch mein erster war,
Find’ ich nicht leicht auf dieser Welt den andern!

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie erster Teil. Tübingen: Cotta. 1808, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_I_(Goethe)_192.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)