Seite:Freiburg Bauten 487.jpg

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Der Brunnen wurde nach einem Entwurfe des ehemaligen Baudirectors Weinbrenner in Karlsruhe von Maurer- und Steinhauermeister Georg Rischer errichtet, während der Bildhauer Hauser das Modell, die Statue und die Inschriften ausführte. Diese letzteren lauten (Nordseite): Carolo / Friderico, / Magno / Badensium / Duci /Ducum / Zaringiae / Proli, / Inter / Imperantes / Nestori, / Principi / Optimo / Grata Civitas /Friburgensis / MDCCCVII /. – Gegen Osten: En / Bertholdum III. / Zaringiae / Ducem, / Qui / Friburgum / Condidit, / Civitatem / Liberam / Constituit, / Primam / Cisrhenanam / Suis Legibus / Vivere / Jussit / MCXX /. – Gegen Süden: Conradus / Zaringiae / Dux, / Bertholdi III. / Frater, / Burgundiae / Rector / Huius Urbis / Templum / Turrimque, / Aeternum / Zaringiae / Pietatis / Monimentum, / Condere / Coepit / MCXXIII /. – Gegen Westen: Bertholdi I. / Zaringiaci / Pronepos / XXIV / Scientiarium / Academiam / Ab Alberto / Austriaco / MCCCCLVI / Friburgi / Fundatam Firmavit / Legibus, / Redditibus / Auxit / MDCCCVI[1].

Es klingt fast unglaublich , dass Rischer vertragsmässig „den grossen 101/2 Schuh langen, 51/2 Schuh breiten und 1 Schuh dicken Altarstein aus der abgebrochenen Dominikanerkirche als Grundstein zum Postament der Statue“ zu verwenden hatte[2]. Im Uebrigen rühren die Steine aus der Mussbacher Steingrube her. Die Kosten des Monuments beliefen sich auf 3806 fl.[WS 1]

Im Jahre 1888 wurde zur Erleichterung des Verkehrs das frühere achteckige Brunnenbecken entfernt und statt dessen an jeder Seite des Unterbaues durch den Bildhauer Julius Seitz eine besondere Schaale angegliedert, deren Träger in trefflich stilisirten Thiergestalten die vier Elemente versinnbildlichen.

Der Albert-Ludwig-Brunnen, zunächst dem Siegesdenkmal, wurde zum vierhundertjährigen Gedächtnisse des Stifters der Hochschule, Erzherzog Albert Vl. von Oesterreich im Jahre 1868 errichtet.

Auf hohem kräftigem Sockel, der von einem achtseitigen Wasserbehälter umgeben ist, erhebt sich das in doppelter Lebensgrösse ausgeführte Standbild des Erzherzogs in Rüstung und Fürstenmantel, in der rechten Hand die Stiftungsurkunde haltend, während die linke


  1. Zu Deutsch: Dem Grossherzoge Karl Friedrich von Baden, dem Sprossen der Herzöge von Zähringen, dem Nestor unter den Herrschern, dem besten Fürsten die dankbare Bürgerschaft Freiburgs 1807; – Siehe hier Berthold III., der Freiburg gründete als freie Stadt und sie als die erste diesseits des Rheines nach eigenen Gesetzen sich verwalten liess 1120; – Konrad, Herzog von Zähringen, Bruder Bertholds III., Rector von Burgund, welcher das Münster und seinen Thurm als ewiges Denkmal zähringischer Frömmigkeit zu bauen begann 1123; – Bertholds I. von Zähringen vierundzwanzigster Nachkomme hat die durch Albert von Oesterreich 1456 zu Freiburg gegründete Hochschule bestätigt und ihre Einkünfte vermehrt 1806.
  2. Protocollbuch der Beurbarung.

Anmerkungen (Wikisource)

Empfohlene Zitierweise:
: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 487. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_487.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)