Wiesen trifft man einige Weiden und Erlen an. Demungeachtet braucht der reichste Bürger zur Feuerung nicht mehr, als 3 Klafter Weichholz, das aus dem Stalldorfer Wald, das Klafter zu 6–7 Gulden, 4 Stunden weit hergehohlet werden muß, und davon das meiste zum Backen verbraucht wird. Die Stube zu heizen bedient man sich gemeiniglich des Erbsenstrohes, worauf einige Stecken Holz gelegt werden, wenn die Wärme anhaltend seyn soll. Ärmere Leute bedienen sich des Schilfs in den Bächen, schlechterer Materialien von Wurzeln der über Winter stehen gebliebenen und getrockneten Pflanzen etc.
Das übrige Getraid, Waizen, Korn, Haber etc. wird an die Kornhändler zu Ochsenfurt abgesetzt; die Käufer sind meistentheils Schiffleute von Wirzburg, Marktbreit, Steft Goßmannsdorf. Diese bestimmen den Preis auf dem Kornmarkt, der alle Diensttage daselbst gehalten wird, und wohin sich die benachbarten Bauern mit ihrer Fruchtprobe begeben. Nach Ochsenfurter Maaß wird 2 oder 3 Tage nach dem Markt abgewehrt; der Bauer muß mit seinem Anspann das verkaufte Getraid dahin liefern, dafür empfängt er aber sogleich sein baares Geld. Ungeachtet der schlechten Wege dahin beschweren sich die der harten
Anonym: Geographische Beschreibung von Hopferstatt, dem ersten Dorfe im Ochsenfurter Gau in Franken in: Journal von und für Franken, Band 3. Raw, Nürnberg 1791, Seite 690. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geographische_Beschreibung_von_Hopferstadt.pdf/10&oldid=- (Version vom 31.7.2018)