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die Stadt Kelheim, an den Pfarrer Kratzer daselbst und an das Kloster Heilsbronn. Zusammenkunft und Verhandlung in Seligenpforten, besonders aber wieder im heilsbronner Hofe zu Nürnberg am 17. März 1417 in Gegenwart Winands de Stega, des Arztes Hermann, der Bürger Halbwachs, des Münzmeisters und Anderer und abermalige Fertigung eines Instruments durch Sickinger.

Am 1. Mai 1429 schrieb der Pfarrer Friedrich Pruchperger von Kelheim: „Ich bekenne, als Herr Abt Arnold zu Halsbrunn und Convent mir die Pfarr des Wechsels wegen, den ich gethan hab mit Herrn Wolfram Klauspach, verliehen haben, daß ihnen von derselben Pfarr ein jeglicher Pfarrherr alle Jahr geben soll 25 Pfund guter regenspurger Pfund. Solche gelob ich dem Kloster alle Jahr zu geben.“ Vier Tage darauf urkundete ein Notarius: „Quarto Maji 1429 in monasterio Fontis salutis, in stubella inferiori domus abbatis versus piscinam, pontificatus sanctissimi patris papae Martini V. anno duodecimo, coram abbate Arnoldo et capitulo in mei notarii praesentia et testium infra scriptorum, honorabilis dominus F. Pruchperger abbati et conventui juravit juramentum obedientiae etc. Sonach hatte der Pfarrer Pruchperger angelobt, zu zahlen und zu gehorchen. Er ließ sich aber durch höhere Einflüsse bestimmen, Zahlung und Gehorsam dem Kloster zu verweigern. Während seiner langen Amtsführung starb der Abt Waibler, dem er Zahlung und Gehorsam angelobt hatte. Daher wendete sich der 22. Abt Kötzler, Waibler’s Nachfolger, klagend an das Konzil in Basel und an seine dortigen hohen Gönner unter Vorlage der Beweisstücke vom Schenkungsbriefe des Kaisers Ludwig an bis auf des Pfarrers Pruchperger Versprechen und Jurament. Es folgten weitläuftige Verhandlungen, z. B. in Nürnberg vor dem Abt von St. Egidien, welcher 1444 vom basler Konzil beauftragt wurde, die Sache auszutragen. Das Kloster scheute bei der Verfechtung seiner Sache keine Kosten, daher 1445 z. B. die Ausgabspositionen: Pro expensis ex parte litis Kelheim 448 talenta; ad Basileam ascendendo et descendendo 54 florenos.

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 560. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/562&oldid=- (Version vom 31.7.2018)