Seite:Geschichte des Illuminaten-Ordens (Engel) 030.jpg

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wehrend Zeit da ich umb die Rathsstelle anhalte, der Herr weisshaubt alss extra ordinari Professor durch Patrocinanz des Herrn B. v. Ickstatt ist angestellt worden mit der Erlaubung auch allen privata zu geben, und die Attestata zu Ertheillen, welches den Juristen gar recht seyn würd und ihnen das übriche Geld zur regreation daugen. Dann der Herr weisshaubt würd ihnen gar gern Vor Einem Bayrischen thaller aus allen die attestatta geben, weillen Er ansonsten nichts hat, und wie man sagt solte Er eine Euchstatterin (Eichstatt) heurathen so auch keinen Bazen hat, ander wellen auch behaupten das Er in denen Pfingstferien schon copolirt worden seyn in Euchstatt über welches der Herr Baron von Ickstatt heftig Erzürnet ist, mit Vermelden das wann disses ist so solte der weisshaupt nit mehr in seyn Hauss komen. die Ursach wahre, weillen sie ihm Ein Junge weinbachin zur Ehe geben wolten, mithin siehet sich der Ickstatt betrogen, indessen hat sich disser junge und nethe (nette) mensch bey allen Professoribus Verfeindet gemacht, und solche Vertrisslichkeiten auf anhötzung angestellet, das Es zugegangen wie in dem bolnischen Krieg, dann diesser weishaubt lasse sich zu allen gebrauchen. Er hat alle juridische Herrn Professores bis auf den von weinbach Verachtet, und gedrohet wie Er und weinbach zusammenhelfen und denen übrigen Vertruss genug machen wollen, wo sodann ein consilium gehalten und ihme seyn Unrechtduhn auf das scherfeste Verwissen worden, ohnerachtet dessen duhet er ihnen vast deglich Neue Grobheiten an, ob wollen vast keiner hier, so ihm nit zeit seynes studierens mit geld zur kost, oder mit Kleidung an hand gegangen, wie ich höre, so sollen sich die Herren Professores wider diesen Jungen Menschen so sich von dem Ickstatt haus zu allen gebrauchen lasset, bey Höchster stelle Verklaget haben, mithin allen bevorstehenden übel vor zu kommen, kann wohl geschehen, das dieser nethe mensch nit zum ordinari Professor gelanget, wohalben dann hier von verschiedenen gutten Freunden bin animiret worden, bey dieser beschaffenheit Vor meinen Sohn um die Professur anzuhalten damit doch Einer früher zu Einem Einkommen gelanget und doch das Hauss welches unser meistes Vermögen ist nit umb einer Noth Verkaufen, oder durch hiesig schlechte zinsleith (Zinsleute) müssen ruiniren lassen, denn wann ich dissmahl nichts Erhalte oder doch wenigstens Eine expectoranz Erhalte, so habe ich villen jahren keine Hoffnung mehr indem schon wiederumben ein

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Leopold Engel: Geschichte des Illuminaten-Ordens. Berlin: Hugo Bermühler Verlag, 1906, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Illuminaten-Ordens_(Engel)_030.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)