Seite:Geschichte des im Monat Julius dieses Jahres 1791 zu Wirzburg ergangenen Bücherverbotes.pdf/4

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gar keine Mitbrüder, er ist unter den Ketzern das, was Lucifer unter den Teufeln ist, der Ketzer aller Ketzer! – Und wie heißt denn der Ketzer: „Herbarius Jonas!“ – Das ist sein rechter Nam nicht; er hat sich nicht einmahl getraut, seinen rechten Namen zu nennen. Herbarius heißt ein Wurzelkrämer, ein Krauthändler – ja ein Unkrauthändler ist er, oder solls gar ein Wirzburger seyn? Herbarius von Herbipolis. O Gräuel und kein End’! So ein Ungeheuer von’n Ketzer in unsrer Stadt? Die allzeit so gut katholische Christen hatte? – Und wer war der Jonas? Nicht wahr? ein Prophet! Aber der ist ein Lügenprophet, und es wär gut, wenn ihn gleich ein Wallfisch verschluckt hätt’, wo er die Feder angegriffen hat, das gottlos Buch zu schreiben. Den Propheten Jonas hat der Geist Gottes regiert, aber den Ketzer muß der Geist des Teufels regiert haben. – Hernach unten dran steht: „gedruckt zu Rom.“ Glaubts nicht, meine Christe, das ist eine Gottlosigkeit! Denkt einmahl in Rom, wo unser allerheiligster Vater, das sichtbare Oberhaupt Christi regiert! Ja da sollte ihm anders heimgeleuchtet werden.[1] – Wißt ihr was ich glaube, es ist nicht weit von hier gedruckt worden, u. s. w.“[2]

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  1. Das glaube ich auch.     d. E.
  2. Die Capuciner und Consorten verbreiteten: Stahels Wittwe sey die Verlegerin dieses Buches, und die Inquisitoren glaubten es lange.     d. E.