Seite:Geschichte einer Seelenerlösung, welche zu Euershausen, Amts Königshofen im Grabfelde, sich zugetragen hat.pdf/32

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Ende den dahiesigen Physikus Brandner heute früh um acht Uhr zum Hochfürstlichen Amte abgesendet hat, mit dem Auftrage, daß sie nun alles ordentlich zu Protokolle einbekennen wolle, so hat man sich (wie sämmtliche auf der Seite benannt sind) zu ihr in das Spital begeben, und ihre Aussage, auch vollständige Erzählung und Bekenntniß zu Protokoll niedergeschrieben.

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 Margaretha Schönin von Euershausen, sieben und zwanzig Jahre alt, ledig, Tochter der dasigen Wittwe, Barbara Schönin, noch sechs Geschwistrigte habend, von geringem Vermögen, bekennet, und saget aus, daß diese Geschichte ihren Anfang daher genommen habe: Ihr Vetter, Wolfgang Schön, ein Weltpriester und Caplan in Oestreichischen Landen, habe Vermögen hinterlassen, nebst dreyen rechten Brüdern, und einem Stiefbruder, welcher letzte ihr Vater gewesen. Besagtes Vermögen habe er dort an zwey alte Leute auf ihr Lebenlang für ihren Vater hingeliehen: nach dieser beyden Tode (daß ihr Vetter Wolfgang Schön schon vor ihnen gestorben sey, versteht sich von selbst) sey das Geld nach Kloster Bildhausen geschicket worden, und von dar aus eine Nachricht an ihren Vater gekommen, solches Schreiben aber haben seine, des Geistlichen Wolfgangs Schön, drey rechten Brüder bekommen, und gesagt: sie seyen die drey rechten Brüder, sofort nach Bildhausen