Seite:Geschichte einer Seelenerlösung, welche zu Euershausen, Amts Königshofen im Grabfelde, sich zugetragen hat.pdf/33

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gegangen, und das Geld erhalten.[1] Solches habe ihr Vater, welcher vor neun Jahren gestorben, ihrer Mutter und älteren Geschwistrigen, von welchen sie es wieder gehöret habe, auf seinem Todbette erzählet, mit dem Beyfügen: daß er Niemanden um etwas – wohl aber ihn seine Brüder um das Vermächtniß seines geistlichen Stiefbruders gebracht; solches Vermächtniß sey er ihm deßwegen schuldig geworden, weil er, der Schönin Vater, in seinen jüngern Jahren mit gemeldtem seinem geistlichen Bruder im Wirzburgischen, Fuldaischen und mehreren Landen herum gegangen, und ein Kästchen mit Heiligthümern, welche


  1. Schönin weiß das eigentliche, worauf sie ihr Gedicht gründen wollen, selbst nicht; soviel habe ich durch sichere Hand davon erfahren: Wolfgang Schön war Caplan zu Hohenrupersdorf in Oestreich, und dort bey zwey alten Eheleuten in der Kost und Wohnung; nach seinem und endlich dieser beyde Absterben, ist sein nachgelassenes Geld nebst Schreiben an das Kloster Bildhausen gekommen; Pater Blasius Hofmann, Priester besagter Abtey, schickte das Schreiben an seinen Bruder, Valentin Hofmann, Burger und Schuhmachermeister zu Königshofen, welcher den Schönischen zu Euershausen das Schreiben übermachte. Kaum ward dieß kund, so gings über Hals und Kopf, jeder wollte das Geld zuerst haben.
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    Aus der Kanzley zu Bildhausen erging der Bescheid: daß die Erbschaft den drey rechten Brüdern des verstorbenen Geistlichen Wolfgang Schön zustehe.