Seite:Geschichte einer Seelenerlösung, welche zu Euershausen, Amts Königshofen im Grabfelde, sich zugetragen hat.pdf/59

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was ist das? Eine arme Seele, war die Antwort; was ist dein Begehren? erlöst zu werden; womit? mit einer Wallfahrt; wohin? fragte sie, und er gab die letzte Antwort: auf Gochsheim, zum Christkinala! und ging flugs davon; der militärische Schön lauft entbrannt nach, erhascht aber nichts, und im Stock, wo die Königshöfer Ausschüsser lagen, ward er aufs theuerste versichert, daß alles ruhig geschlafen habe.

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 Gegen Ende des Christmonats v. J. sandten zwey Pfarrer, Joh. Philipp Hofmann zu Alsleben, und Joh. Baptist Möller zu Untereßfeld (weil ihre Pfarruntergebene, oft gerühmter Centschöpf Bach, dann Georg Memmel von Gabelshausen, und Peter Weidmann von Aub[1] und


  1. Schon vorlängst wurde Margar. Schönin wegen besitzender Heiligkeit zur Taufpathin seines Töchterchens vom Peter Weidmann gebeten; bey der ersten Einhohlung ins Spital kam die Kindsmutter nach Königshofen zum Pfarrer, heulte und weinte, daß ihr Kind das Unglück habe, das Dötchen einer solchen Hexenfamilie zu seyn; weil sie wisse, daß wenigstens der neunte Theil der Tugend oder Laster der Pathen den Kindern zufließe. Pfarrer und Caplan trösteten die Frau, und versicherten, daß diese Leute weder Heilige noch Hexenzeug, wie man zuvor und jetzt irrig gedacht habe und noch denke, seyen, sondern sie seyen zwischen Heiligkeit und Hexerey ein