Seite:Geschichte zur Warnung für den Handwerksstand.pdf/2

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Venedig einen Schaupfenning, worauf alle Städte waren, welche die Republik den Türken in Morea abgenommen, und soll dafür eine goldene Kette mit einem Gnadenpfenning erhalten haben. Dadurch kam er in großes Ansehen, wurde Genannter des größern Raths, ließ sich von dem Kurfürsten in Mainz einen Adelsbrief ertheilen, und verlangte nun bey Leichen und Hochzeiten einen Vorrang. Der Rath schrieb an dem Kurfürsten: Ob es wegen des Adels richtig wäre? und erhielt zur Antwort: Sie hätten ja der papiernen Narren mehr in ihrer Stadt, so sollten sie diesen auch mit drunter laufen lassen.

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 Sein Haus war ihm nach dem Tode seiner ersten Frau zu klein; daher kaufte er das Eckhaus in der innern Laufergasse neben dem Storch. Da dieß aber vom Markt zu weit entfernt war, so kaufte er des Oeders Haus neben den grünen Kindern, ließ die daran gestandenen beyden Häuser einreißen und von Grund auf mit Steinen bauen. Mit seiner andern Frau erzeugte er eine Tochter. Nach dem Tode dieser Frau heyrathete er zum drittenmahl eine Augspurgerin. Übermuth und Stolz plagte ihn. Er ließ sich mit der Alchemie ein und wollte Gold