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schlechten Geschmack auf allen Gebieten nicht zu bekämpfen, zumal die Kriegszeit mit ihrem Rohstoffmangel so sehr die allgemeine Verwilderung begünstigt und jedes feinere Empfinden nur zu sehr abgestumpft hat. Schon um die Gemeinde der derzeit für alles Schöne empfänglichen Menschen in ihrem bisherigen Umfange zu erhalten, ist die rastlose Arbeit aller Berufenen erforderlich; sonst geriete mit der Kunst auch das Kunsthandwerk in Verfall. Aber wir wollen doch nach besten Kräften die Zahl der Kunstliebenden, womöglich auch der Kunstverständigen, wenn dies auch nur allmählich möglich ist, beständig wachsen sehen, damit das Kulturniveau unserer ganzen Nation gehoben werde. Wer aber für theoretisch-ideale Ziele nicht zu haben ist, der vergegenwärtige sich wenigstens die ganz ungeheuren nationalökonomischen Vorteile, die um so mehr wachsen, je mehr sich der Ruf vom guten, deutschen Geschmack in der Welt befestigt. Und wie nötig wir dies gerade in unserer gegenwärtigen Lage haben, darüber ist wohl kein Wort zu verlieren.

(Wer diese Fragen weiter verfolgen will, sei auf das Werk: Pazaurek: Guter und schlechter Geschmack im Kunstgewerbe,Stuttgart,Deutsche Verlagsanstalt, 1912; mit 20 Tafeln und 226 Textabbildungen – hingewiesen.)

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Seit ihrer Eröffnung am 11. Februar 1909 hat diese Museumsabteilung überall ein außergewöhnliches Interesse gefunden. Von den zahllosen Besprechungen in der Fach- und Tagespresse nennen wir hier nur:

Empfohlene Zitierweise:
Gustav Edmund Pazaurek: Geschmacksverirrungen im Kunstgewerbe. Stuttgart 1919, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschmacksverirrungen_21.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)