Seite:Goethe Götz von Berlichingen WA Bd 8 089.jpg

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Bamberg.
Adelheidens Zimmer.


Adelheid. Franz.

Adelheid. So sind die beiden Executionen schon aufgebrochen?

Franz. Ja, und mein Herr hat die Freude gegen eure Feinde zu ziehen. Ich wollte gleich mit, so gern ich zu euch gehe. Auch will ich jetzt wieder fort, um bald mit fröhlicher Botschaft wiederzukehren. Mein Herr hat mir’s erlaubt.

Adelheid. Wie steht’s mit ihm?

Franz. Er ist munter. Mir befahl er eure Hand zu küssen.

Adelheid. Da – deine Lippen sind warm.

Franz (vor sich, auf die Brust deutend). Hier ist’s noch wärmer! (Laut.) Gnädige Frau, eure Diener sind die glücklichsten Menschen unter der Sonne.

Adelheid. Wer führt gegen Berlichingen?

Franz. Der von Sirau. Lebt wohl, beste gnädige Frau! Ich will wieder fort. Vergeßt mich nicht.

Adelheid. Du mußt was essen, trinken, und rasten.

Franz. Wozu das? Ich hab’ euch ja gesehen. Ich bin nicht müd noch hungrig.

Adelheid. Ich kenne deine Treu.

Franz. Ach, gnädige Frau!

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Weimar: Hermann Böhlau, 1889, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Goethe_G%C3%B6tz_von_Berlichingen_WA_Bd_8_089.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)