Seite:Goethe Götz von Berlichingen WA Bd 8 134.jpg

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Adelheid. Was hast du? Du siehst so kummervoll.

Franz. Es ist euer Wille daß ich mich todt schmachten soll; in den Jahren der Hoffnung macht ihr mich verzweifeln.

Adelheid. Er dauert mich – und wie wenig kostet’s mich ihn glücklich zu machen! Sei gutes Muths, Junge. Ich fühle deine Lieb’ und Treu’, und werde nie unerkenntlich sein.

Franz (beklemmt). Wenn ihr das fähig wärt, ich müßte vergehn. Mein Gott, ich habe keinen Blutstropfen in mir der nicht euer wäre, keinen Sinn als euch zu lieben und zu thun was euch gefällt!

Adelheid. Lieber Junge!

Franz. Ihr schmeichelt mir. (In Thränen ausbrechend.) Wenn diese Ergebenheit nichts mehr verdient als andere sich vorgezogen zu sehn, als eure Gedanken alle nach dem Karl gerichtet zu sehn –

Adelheid. Du weißt nicht was du willst, noch weniger was du redst.

Franz (vor Verdruß und Zorn mit dem Fuß stampfend.) Ich will auch nicht mehr. Will nicht mehr den Unterhändler abgeben.

Adelheid. Franz! Du vergißt dich.

Franz. Mich aufzuopfern! Meinen lieben Herrn!

Adelheid. Geh mir aus dem Gesicht.

Franz. Gnädige Frau!

Adelheid. Geh, entdecke deinem lieben Herrn

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Johann Wolfgang von Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Weimar: Hermann Böhlau, 1889, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Goethe_G%C3%B6tz_von_Berlichingen_WA_Bd_8_134.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)