Seite:Goethe Götz von Berlichingen WA Bd 8 144.jpg

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keinen Führer hatten, den sie geehrt, und der ihrer Wuth Einhalt thun können. Nimm die Hauptmannschaft an, ich bitte dich, Götz. Die Fürsten werden dir Dank wissen, ganz Deutschland. Es wird zum Besten und Frommen aller sein. Menschen und Länder werden geschont werden.

Götz. Warum übernimmst du’s nicht?

Stumpf. Ich hab mich von ihnen los gesagt.

Kohl. Wir haben nicht Sattelhenkens Zeit, und langer unnöthiger Discurse. Kurz und gut. Götz, sei unser Hauptmann, oder sieh zu deinem Schloß und deiner Haut. Und hiermit zwei Stunden Bedenkzeit. Bewacht ihn.

Götz. Was braucht’s das! Ich bin so gut entschlossen – jetzt als darnach. Warum seid ihr ausgezogen? Eure Rechte und Freiheiten wieder zu erlangen? Was wüthet ihr und verderbt das Land! Wollt ihr abstehen von allen Übelthaten, und handeln als wackre Leute, die wissen was sie wollen; so will ich euch behülflich sein zu euern Forderungen, und auf acht Tag euer Hauptmann sein.

Wild. Was geschehen ist, ist in der ersten Hitz geschehen, und braucht’s deiner nicht uns künftig zu hindern.

Kohl. Auf ein Vierteljahr wenigstens mußt du uns zusagen.

Stumpf. Macht vier Wochen, damit könnt ihr beide zufrieden sein.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Weimar: Hermann Böhlau, 1889, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Goethe_G%C3%B6tz_von_Berlichingen_WA_Bd_8_144.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)